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Wheyprotein – Die wichtigsten Infos zum beliebtesten Protein

Wheyprotein erfreut sich auch in Zeiten vom „veganen Wandel“ größter Beliebtheit. „Whey“ hat es geschafft, dass der Volksmund es teilweise sogar stellvertretend für „Protein“ als feststehenden Begriff verwendet. Trotz der Tatsache, dass jeder Wheyprotein kennt, ist sich nur ein Bruchteil aller Verwender darüber bewusst, dass es unterschiedliche Arten von Wheyprotein gibt. Zu nennen wären hier Wheyproteinkonzentrat (WPC), Wheyproteinisolat (WPI), Wheyproteinhydrolysat (WPH) und seit einiger Zeit auch noch Clear-Wheyprotein.


Heute geben wir einige interessante Basisinformationen zu Wheyprotein und grenzen die unterschiedlichen Darreichungsformen voneinander ab.

 

Wheyprotein – Basisinformationen

Bei Wheyprotein (auch genannt Molkenprotein) handelt es sich um ein Produkt, dass bei der Herstellung von Käse oder anderen Milchprodukten abfällt. Milchprotein besteht zu etwa 80 % aus Casein und zu etwa 20 % aus Wheyprotein (Molkenprotein).

Als gängiges Herstellungsverfahren für Wheyprotein dient die Membranfiltration. Den gesamten Prozess beschreibt die unten angeführte Grafik. Nach ihm werden dann weiterführend die jeweiligen Endprodukte hergestellt:

  • Wheyproteinkonzentrat (WPC)
  • Wheyproteinisolat (WPI)
  • Wheyproteinhydrolysat (WPH)
  • Clear-Wheyprotein 

Herstellungsprozess

Die unterschiedlichen Arten von Wheyprotein variieren in deren Eiweißgehalt. Wheyproteinisolat liefert bis zu 90 % Protein. Wheyproteinkonzentrat enthält bis 89 % Proteingehalt (tendenziell eher etwas weniger). Wie viel Protein tatsächlich in Wheyproteinkonzentrat enthalten sind, hängt mitunter von den Bedingungen (Temperatur, ph-Wert), die während des enzymatischem Herstellungsprozesses gegeben sind, ab.


Clear Wheyprotein hat als Ursprung Wheyproteinisolat, welches nochmals in einem weiterführenden Prozess hyrdolysiert wird. Der letztgenannte Produktionsschritt sorgt dafür, dass es klar-leicht und weniger cremig-milchig wirkt.
Weitere Unterscheidungen insbesondere zwischen den gängigsten Whey-Varianten als Konzentrat oder Isolat sind:

  •  Ein höherer Gehalt nützlicher Phospholipide und verschiedener bioaktiver Lipide wie konjugierte Linolsäure (CLA), Phosphatidylserin (PS), Phosphtidylcholin (PC) und Sphingomyelin in Wheyproteinkonzentrat
  • Ein höherer Gehalt von Laktose (2), Fett und Kohlenhydraten bei Wheyproteinkonzentrat gegenüber Wheyproteinisolat

Isolate vs. Concnetrate

 

ACHTUNG MARKETING MASCHE

Eine beliebte Marketing-Masche ist es, Wheyprotein als „Grass Fed Whey Protein“ oder „Whey Protein aus Weidemilch“ zu bewerben. Bei Rindern verbessert die Fütterung mit Gras gegenüber einer Fütterung mit Getreide zwar das Lipidprofil des Fleisches, hat aber keinen Einfluss auf das Protein selbst. Grasfütterung kann den CLA-Gehalt des Molkeanteils leicht verbessern, allerdings ist der Unterschied physiologisch irrelevant (1), insbesondere wenn man nahezu fettfreie Proteinvarianten wie Wheyproteinisolat oder Clear Wheyprotein bevorzugt, die insgesamt kaum Fett liefern.

 

Für welches Wheyprotein sollte ich mich entscheiden?

Hierzu muss man wissen, dass der stärkste „Body of Evidence“ sich für eine Verwendung des günstigsten Wheyproteinkonzentrats ausspricht, da hierzu die meisten Studien vorliegen. 

 

  • Castro et al (3) befassten sich mit den Effekten von Wheyprotein auf die Körperzusammensetzung bei Sportlern. Von anfänglich 5250 aufgefundenen Titeln zum Thema eigneten sich am Ende lediglich acht der Studien aufgrund der methodischen Qualität für den Vergleich. Mit Verabreichung von 0,24 - 1,28 g Wheyprotein pro Kilogramm Körpergewicht zu unterschiedlichen Tageszeitpunkten, in unterschiedlichen Portionsgrößen stellten die Forscher keinen signifikanten Effekt In Bezug auf Veränderungen bei fettfreier Masse mit dem Einsatz von Wheyprotein fest. Was sich allerdings veränderte, war der Anteil an Fettmasse. Hier traten die deutlichsten Unterschiede mit Verwendung von Wheyproteinkonzentrat auf.
  • Taylor und Kollegen (4) berichten, dass die Einnahme von Wheyprotein vor und nach dem Training verabreicht die maximale Kraft des Oberkörpers im Vergleich zur Einnahme von Maltodextrin als Placebo über einen Zeitraum von 8 Wochen deutlich erhöht. Verwendet wurde Wheyproteinkonzentrat
  • In der Meta Analyse von Naclerio et al (5) führten sowohl Wheyproteinkonzentrat als auch Wheproteinisolat bei aktiven Probanden zu positiven Veränderungen bei Magermasse und Kraftwerten.

 

Resümee

Wheyprotein entstammt Milch. Als solches glänzt es durch eine hohe biologische Wertigkeit und eine schnelle, schonende Aufnahme, sofern eine gute Verträglichkeit aller enthaltenen Komponenten gegeben ist. Es lassen sich mehrere Unterarten von Wheyprotein definieren, die sowohl in deren spezifischen Eigenschaften, also auch im Preis variieren. 


Insgesamt geht man davon aus, dass alle Arten von Wheyprotein in deren Auswirkung auf den Körper ähnlich wirken (6). Für welches Wheyprotein du dich also letztlich entscheidest ist persönliche Präferenz:

  • Das beste Kosten/Nutzen-Verhältnis liefert dir Wheyproteinkonzentrat.
  • Geringere Mengen sonstiger Bestandteile wie Laktose oder Fett finden sich in Wheyprotenisolat, Clear Wheyprotein oder Wheyproteinhydrolysat.
  • Wenn du eine klassisch milchige Konsistenz präferierst, wähle die altbewährten günstigeren Wheyproteinvarianten.
  • Stehst du eher auf limo-artiges Protein kommst du mit dem neuen Clear Wheyprotein voll auf deine Kosten, allerdings zu einem etwas höheren Preis.


FÜR WELCHES WHEYPROTEIN ENTSCHEIDEST DU DICH?


Sportliche Grüße
Dein Team Peak Performance Products

Quellen
(1) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15159244/
(2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK44624/#ch3.s20
(3) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31480653
(4) https://cdnsciencepub.com/doi/10.1139/apnm-2015-0463
(5) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26403469/
(6) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4597363/