Liebe Leserinnen und Leser, Liebe PEAK-Kundinnen und Kunden,
ich bin mir sicher, dass es niemanden unter Ihnen gibt, der nicht schon einmal etwas von der Pfefferminze gehört hat. Als Erfrischungsgetränk ist Pfefferminztee weit verbreitet und arabische und nordafrikanische Länder feiern Pfefferminz-Tee sogar als Nationalgetränk. Mit Pfefferminze wird gerne gewürzt oder garniert und auch zu bestimmten alkoholischen Getränken passt einfach das enthaltene Mentol mit seinem ganz eigenen kühlenden Effekt.
2004 wurde die Pfefferminze (Mentha piperita) zur Arzneipflanze des Jahres gewählt, was sicher auch auf die ein oder andere positive Wirkung in Sachen Gesundheit schließen lässt.
Wenige Hinweise finden sich in Verbindung mit Pfefferminze auf eine mögliche Auswirkung in Sachen sportliche Leistung, dabei wäre eine so weit verbreitete und als Heilmittel anerkannte Pflanze doch geradezu prädestiniert, um auch hier zum Einsatz zu kommen.
Die nächsten beiden Artikel im PEAK Blog werden Ihnen einen guten Einblick zum Thema Pfefferminze verschaffen und haben mit Sicherheit auch die ein oder andere Überraschung für Sie parat.
Viel Spaß
Wirksame Bestandteile in Pfefferminz
Wenn es um das bioaktive Potential der Pfefferminze geht, hat diese einiges zu bieten. Bei den in den Blättern enthaltenen Phenolen handelt es sich hauptsächlich um Rosmarinsäure und einige Flavonoide wie beispielsweise Hesperidin, Luteolin und Eriocitrin. Die wichtigsten flüchtigen Bestandteile des ätherischen Ölgehalts sind Menthol und Menthon. Von Menthol geht die bedeutendste pharmakologische Wirkung aus. Außerdem befinden sich im Ölsegment der Pfefferminze Substanzen wie Limonene, Peperitone, Sabinene, Mycrene oder Menthyl acetate.
Die Halbwertszeit der wirksamen Bestandteile in Pfefferminz wird mit mindestens 1,34 Stunden angegeben. Hier reicht das in Studien erprobte Spektrum von 0,42 bis sogar 5,84 Stunden.
Fazit
Die Pfefferminze enthält eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen und sonstiger Substanzen über welche Sie Ihre Wirkungen vermittelt
Unterschied zwischen Speerminze und Pfefferminz
Pfefferminz und Speerminze (Spearmint) unterscheiden sich sowohl optisch als auch in Sachen Geschmack. Die Pfefferminze wächst etwas höher und hat einen besonders starken Mentholgeschmack. Die Spearmint schmeckt dagegen eher süßlich-mild. Aus botanischer Sicht handelt es sich bei der Pfefferminze um eine Kreuzung aus Speerminze und Wasserminze.
Fazit
Speerminze und Pfefferminze sind NICHT dasselbe
Pfefferminz und Gesundheit
An dieser Stelle möchte ich einige der “Health-Benefits „ der Pfefferminze aufzählen und in diesem Zusammenhang auch eine Bewertung des jeweiligen Studienhintergrundes vorstellen.
Reizdarmsyndrom
Von mehreren Studien ist bekannt, dass Pfefferminze ein potentes Heilmittel zur Linderung des Reizdarmsyndroms ist, unter welchem unangenehme Begleiterscheinungen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall auftreten können. In einer italienischen Studie konnte mit der Einnahme von Pfefferminzöl-Kapseln eine signifikant höhere Linderungsquote im Vergleich zu einer Placebogruppe festgestellt werden.
Sonstige Wirkungen
Hinweise deuten darauf hin, dass eine topische Anwendung von 10%-igem Pfefferminzöl zur Linderung von Spannungskopfschmerzen beitragen kann. Pfefferminze verbessert den Gallenfluss, beruhigt die Muskulatur des Magens und kann bei Übelkeit helfen.
Auch in der Aromatherapie wird Pfefferminzöl als stimulierende, erregende Mischung eingesetzt. Es existieren Hinweise auf einen Einfluss in Sachen Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und eine Reduzierung von Erschöpfungssymptomen. Traditionell ist die Aromatherapie auch bei Übelkeit im Einsatz.
Ergebnisse aus Humanstudien
Die nun folgende Darstellung gibt Aufschluss über bisher am Menschen getestete Wirkungen der Pfefferminze und bewertet die Ergebnisse je nach Auslegung und Ausführung der Studien.
- A – Ergebnisse mehrerer klinischer Doppelblind-Studien
- B – Mindestens 2 Doppelblind- oder Placebo kontrollierte Studien
- C – Eine Doppelblindstudie oder mehrere Kohortenstudien (Beobachtungsstudien)
- D – Unkontrollierte Beobachtungsstudien
Gut belegt sind demnach lediglich Wirkungen beim Reizdarmsyndrom und bei Übelkeit. Zu Auswirkungen auf die Magenentleerung, Schmerz, Kopfschmerz, das Phänomen des sog. „Nippel-Crack“ ,bei dem es zu Schmerzen der Brustwarzen während des Stillens kommt, und sonstiger genannter Effekte besteht je nach entsprechender Klassifizierung ein weniger eindeutiger Datenhintergrund.
Fazit
Während einige der Wirkungen von Pfefferminze wirklich fundiert untermauert werden können, ist die Datenlage zu anderen Eigenschaften eher dünn und basiert nur auf einem schwachen Studienfundament
Kontrainduziert
Wer mit Sodbrennen zu kämpfen hat, sollte von der Verwendung von Pfefferminz Abstand nehmen.
Wechselwirkungen
CYP3A4
Durch seine hemmende Wirkung auf das Enzym CYP3A4, welches in der Leber anzutreffen ist, kann es in Verbindung mit der Aufnahme von Pfefferminz zum gehemmten Abbau einiger Medikamente wie Immunsuppressiva, Chemotherapeutika, Antimykotika, Makrolide, trizyklische Antidepressiva, Opioide, Benzodiazepine, Statine, Calciumkanalblocker oder PDE5-Hemmer kommen. In der Folge können sich Wirkstoffe akkumulieren.
Pfefferminz wirkt hier nicht derart stark wie die Grapefruit, der Einfluss wird dennoch als signifikant beschrieben.
Eisen
Pfefferminztee hat die Eigenschaft die Eisenresorption zu behindern. Betroffen hiervon sind vor allem Träger des sog. Nicht-Häm-Eisen. Die Hemmung wird mit bis zu 84% angegeben und liegt damit in etwa so hoch wie die Wirkung bei Schwarztee mit 79-94% und höher als bei Schokolade mit 71%. Durch die Zugabe von Milch wird dieser Effekt nicht beeinflusst.
Glucoseaufnahme
Noch nicht auf eine biologische Relevanz geprüft, existieren dennoch Hinweise, dass Pfefferminz die Glucoseaufnahme hemmt.
Fazit
Mit der Aufnahme höherer Mengen Pfefferminz muss man sich einiger Wechselwirkungen bewusst sein, die es dringend zu berücksichtigen gilt
Zusammenfassung
In Teil 1 haben wir einige der wichtigsten Bestandteile der Pfefferminze kennengelernt. Wir wissen, dass zwischen der Speerminze und der Pfefferminze Unterschiede bestehen und konnten herausfinden, dass einige der nachgesagten Wirkungen in Verbindung mit der Aufnahme von Pfefferminz tatsächlich fundiert durch Studien untermauert werden können, während bei anderen Eigenschaften eher weniger genaue Kenntnisse vorliegen.
In Teil 2 steigen wir in Studien ein, die sich mit dem Einfluss von Pfefferminz auf die sportliche Leistung befassen. Letztlich wird es abschließend um die Frage gehen, inwieweit eine Aufnahme höherer Mengen Pfefferminz das Aufkommen an Testosteron beeinflussen kann.
Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen
Sportliche Grüße
Holger Gugg
www.body-coaches.de