Liebe BLOG-Leserinnen und Leser, Liebe PEAK-Kundinnen und -Kunden,
Teil 1 meiner BLOG-Reihe hat Ihnen einen tiefen Einblick in die Entstehung und Symptomatik verschafft. Wir haben auf zellulärer Ebene geklärt, wie Burn-Out entsteht und wissen inzwischen, dass es sich um einen Zustand des zellulären Energiemangels handelt, ausgelöst durch eine vermehrte Belastung mit freien Radikalen und Peroxinitrit.
Diese Verbindungen können unsere Mitochondrien entweder angreifen und zerstören, oder aber sie so weit bringen, dass Sie die Energiegewinnung drosseln, denn blöder Weise entstehen freie Radikale gerade dann, wenn Mitochondrien im sog. Hochleistungsmodell Energie erzeugen.
Dass Stress und ein damit verbundener Mangel an bestimmten Hormonen und Neurotransmittern in erheblichem Maße dazu beitragen, freie Radikale vermehrt zu bilden wissen wir bereits. Heute werde ich mich mit einigen weiteren Ursachen für die Entstehung von Burn-Out befassen die Sie sicher interessieren werden.
Viel Spaß bei meinen Ausführungen.
Ursachen für Burn-Out
Lassen sie uns bevor wir richtig beginnen, zusammengefasst alle Ursachen nennen, die neben den bereits genannten zur Entstehung von Burn-Out beitragen können:
- Chronische Entzündungen
- Fehlernährung
- Darmstörungen
- Lichtstress
- Schlafmangel
- Bewegungsmangel
- Elektrosmog
- Alltagsgifte
- Mikronährstoffmangel
- Halswirbelsäulen-Traumata
Sie alle sorgen für Zellstress und sind neben den in Teil 1 bereits behandelten psychischen Faktoren mit ursächlich für die Entstehung von Burn-Out-Syndrom. Wichtig zu wissen ist, dass es meist mehrere dieser Ursachen sind die Burn-Out entstehen lassen (multikausale Entstehung).
Die chronische Entzündung und Burn-Out
Auch wenn der Begriff Entzündung ein negatives Image besitzt, ist eine Entzündung eigentlich etwas Gutes. Entzündungen sind natürliche Abwehrprozesse gegen biologische oder physikalische Feinde. Sie helfen dem Immunsystem ihre Arbeit zu verrichten und klingen danach wieder ab.
Gefährlich wird es erst wenn Entzündungen chronisch sind oder einen überschwelligen Verlauf nehmen. In derartigen Fällen versucht der Körper ständig zu regenerieren und verfällt in eine Art dauerhaften Zellteilungsmodus. Was in diesem Modus geschieht wissen wir ja inzwischen aus Teil 1. Die Mitochondrien verfallen in das sog. Energiesparmodell und drosseln die Energiebereitstellung signifikant.
Fazit
Eine chronische Entzündungen kann die Energiebereitstellung drastisch senken und so Burn-Out begünstigen
Mikronährstoffe und Burn-Out
Die wichtigsten Vertreter
Mikronährstoffe sind, wie wir bereits aus Teil 1 wissen, unentbehrliche Helfer im Kampf gegen freie Radikale. Wie die einzelnen Vertreter Ihren Beitrag leisten möchte ich im folgenden Absatz kurz beschreiben.
L-Carnitin
L-Carnitin dient als Transporter langkettiger Fettsäuren durch die Membran der Mitochondrien. Da der Herzmuskel seine hauptsächliche Energie aus Fettsäuren bezieht, ist dort der Carnitingehalt sehr hoch. Neben dem Antransport langkettiger Fettsäuren übernimmt Carnitin auch den Abtransport von Schadstoffen aus den Mitochondrien, unterstützt das Immunsystem und besitzt selbst antioxidative Eigenschaften. Für die körpereigene Synthese werden L-Lysin, L-Methionin und die Co-Faktoren Vitamin B6, Vitamin C, Niacin und Eisen benötigt.
Carnitin unterstützt auf vielfältige Weise die Energiebereitstellung und Funktionsfähigkeit der Mitochondrien
Alpha-Liponsäure (ALA)
Alpha-Liponsäure fungiert sowohl als wasser- als auch als fettlösliches Antioxidans und wirkt entzündungshemmend. Als sog. Chelat-Bildner ist ALA in der Lage mit Schwermetallen Komplexe zu bilden die dann abgebaut werden können. ALA vermag antioxidative Substanzen wie Vitamin E, C, Coenzym Q10 und L-Glutathion zu recyceln. ALA können wir zwar im Körper selbst herstellen, es herrscht jedoch derzeit keine Einigkeit ob dies in ausreichender Menge stattfindet, was auch den Vorteil einer möglichen Supplementierung in Frage stellt.
ALA recycelt andere antioxidative Substanzen und fungiert selbst als Radikalen-Killer
L-Phenylalanin / L-Tyrosin / L-Tryptophan
L-Phenylalanin ist essentiell und wird zur Synthese von L-Tyrosin benötigt. Ohne L-Tyrosin kann kein Noradrenalin, Adrenalin, Thyroxin oder Dopamin gebildet werden. Nitrosativer Stress sorgt, wie wir bereits wissen dafür, dass L-Tyrosin nicht für die Synthese o.g. Hormone und Neurotransmitter zur Verfügung steht. Dies kann starke Beeinträchtigungen der Gesundheit und des Wohlbefinden hervorrufen.
Gleiches gilt für nitrosativen Stress und L-Tryptophan. Peroxinitrit zerstört Tryptophan und kann so Ungereimtheiten hinsichtlich des Schlaf-Wach-Rhythmus, der Appetitregulierung, der Schmerz-empfindlichkeit und der Stimmungslage hervorrufen. Auch der Leberstoffwechsel kann durch einen L-Tryptophanmangel beeinträchtigt werden.
Die Verfügbarkeit von L-Tyrosin und L-Tryptophan leidet stark unter nitrosativem Stress.
Coenzym Q10
Coenzym (Q10) ist Teil der zellulären Energieproduktion in der Atmungskette und ist somit Voraussetzung für die Energieproduktion der Zellen. Bei einem Mangel ist die Energieproduktion beeinträchtigt. Außerdem steigt bei einem Mangel die oxidative Belastung der Mitochondrien. Q10 fungiert als Antioxidans, stärkt das Immunsystem und hilft der Leber bei deren Entgiftungsfunktion. Q10 ist zudem in der Lage Vitamin E zu recyceln.
Zur Q10-Synthese wird Folsäure und Vitamin B12 benötigt. Im Alter sinkt die körpereigene Q10 Produktion. Zudem wird die Versorgung bei der Einnahme bestimmter Medikamente negativ beeinflusst.
Coenzym Q10 wird direkt zur Energiebereitstellung benötigt und ist besonders wichtig für die Gesundheit des Herzen und der Leber
Magnesium ist an etwa 300 Enzymreaktionen beteiligt. Es spielt eine Schlüsselrolle im Makronährstoff-Stoffwechsel und ist an der Zusammenarbeit von Muskeln und Nerven beteiligt. Außerdem reduziert es die Freisetzung von Stresshormonen und aktiviert B-Vitamine.
Magnesium ist ein unabdingbares Bindeglied unseres Körpers und trägt erheblich zu einer funktionierenden Energiebereitstellung bei
Zink besitzt antioxidatives Potential und wirkt antiviral. Auch zur Produktion von verschiedenen Hormonen und Neurotransmittern benötigen wir Zink. Bei einem Zinkmangel sind die Zellteilung, das Wachstum, das Immunsystem und die Eiweißsynthese beeinträchtigt.
Zink hilft den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten und dient allgemein dem Anabolismus
Selen
Selen dient der Zellentgiftung, besitzt antioxidatives Potential und ist nötig für die Schilddrüsen-hormonproduktion
Selen ist einer der bekanntesten Radikalkiller
Folsäure
Folsäure ist unerlässlich für eine gesunde Zellfunktion und für die Synthese von DNS, sowie Zellteilungs- und Wachstumsvorgänge und die Bildung von Embryo- und Schleimhautzellen. Das Problem bei Folsäure ist, dass bis zu 80% davon in nicht resorbierbaren Verbindungen in der Nahrung vorliegt. Die Resorption ist zudem stark abhängig vom ph-Wert des Darmes (Optimal = 6,0)
Für eine ausreichende Folsäureausbeute brauchen wir einen gesunden Magen-Darm-Trakt
B-Vitamine
B-Vitamine unterstützen den mitochondrialen Stoffwechsel, schützen vor antioxidativem Stress, beeinflussen die Neurotransmittersynthese und sind nötig für den Aminosäurestoffwechsel. Zu guter Letzt dienen Sie der Weiterleitung von Reizen im peripheren und zentralen Nervensystem.
Vitamin B 12 nimmt eine Sonderstellung unter den B-Vitaminen ein, da es vermag nitrosativen Stress direkt zu reduzieren. Es dient u.a. der Blutbildung, beeinflusst die Zellteilung, das Zellwachstum und schützt Nervenzellen.
B-Vitamine haben Ihre Finger überall mit im Spiel. Vitamin B12 fungiert sogar als direkter Gegner von nitrosativem Stress
Vitamin C ist für uns Menschen essentiell da uns Menschen, anders als Pflanzen und vielen anderen Tieren, ein zur Synthese benötigtes Enzym fehlt. Es wird zur Synthese von Hormonen des Hypothalamus benötigt, unterstützt den Bindegewebsaufbau, baut Cholesterin mit ab und fungiert als Co-Faktor der Leberentgiftung mit toxischen Stoffwechselprodukten. Seine Rolle als Antioxidans ist hinreichend bekannt. Ein Mangel an Vitamin C kann einige Symptome ausbilden die auch bei Burn-Out auftreten wie z.B. Antriebslosigkeit, Muskelschmerz oder Schwäche.
Vitamin C ist essentiell! Es wirkt mitunter antioxidativ
Vitamin E ist ein wichtiges Antioxidans. Es schützt die Zellwände vor Verschleiß und Alterung aufgrund von Angriffen durch freie Radikale indem es die in die Zellmembran eingebauten Fette vor Oxidation bewahrt. Vitamin E verhindert so auch eine sinkende Energiegewinnung. Der Nachteil bei Vitamin E ist, dass es in Verbindung mit freien Radikalen selbst zum Radikal wird. Vitamin C, Selen und ALA sind jedoch in der Lage das Vitamin E zu recyceln.
Vitamin E schützt auf vielfache Weise vor Energiemangel und Burn-Out. Seine fettlösliche Eigenschaft birgt die Gefahr einer Überdosierung
Kurkumin und Quercetin
Die gelben Peptide des teuersten Gewürz der Welt, auch genannt Curcuminoide, besitzen antientzündliche und antioxidative Eigenschaften und unterstützen das Immunsystem. Darüber hinaus stabilisiert Kurkumin die Mitochondrienfunktion, senkt Cholesterin sowie Blutfette und fördert die Verdauung. In Kombination mit Piperin aus schwarzem Pfeffer erhöht sich die Bioverfügbarkeit zusehend.
Quercetin gehört zu den Polyphenolen und unterstützt die Neubildung von Mitochondrien. Es ist also direkt am Energieerhalt unseres Körpers beteiligt.
Beide Substanzen dienen einer Optimierung der Mitochondrienfunktion und unterstützen so die Energiebereitstellung
Resveratrol ist ein sowohl fett- als auch wasserlöslicher Helfer im Kampf gegen freie Radikale und wird bereits jetzt therapeutisch bei Burn-Out-Patienten eingesetzt. Resveratrol bewirkt eine schnelle Regeneration des Hochleistungsmodells unserer Mitochondrien.
OPC (Oligomere Proanthocycandine) stammen aus der Gruppe der Flavonoide. Man sagt OPC höheres antioxidatives Potential nach als dies bei Vitamin C und E gegeben ist. OPC wirken außerdem antientzündlich.
Resveratrol und OPC sind hochpotente Helfer im Kampf gegen freie Radikale
Sulfide und Asthaxantin
Als Sulfide bezeichnet man sekundäre Pflanzenstoffe die schwefelhalteigen Aminosäuren als Bausteine dienen. Auch Sulfide beteiligen sich am Kampf gegen freie Radikale. Sie sind zudem zuverlässige Helfer bei der körpereigenen Entgiftung.
Asthaxantin gehört zu den Carotinoiden und ist bekannt als einer der stärksten antioxidativen Substanzen. Stärker noch als Beta-Carotin schützt es unsere Haut vor UV-Strahlung und damit verbundenen Schäden.
Entgiftend und Radikale bekämpfend reihen auch diese beiden Substanzen sich in die Reihe der wichtigen Substanzen gegen Burn-Out ein
Welche Schlüsse müssen wir daraus ziehen?
Es war mir wichtig, Ihnen zu allen aufgeführten Substanzen zumindest Auszüge deren Aufgaben und Funktionen im Körper zu nennen. Die Auflistung macht deutlich, dass es von entscheidender Bedeutung ist, sich nicht nur mit Makro- sondern vor allem auch mit ausreichend Mikronährstoffen zu versorgen und das nicht nur zur Vorbeugung von Burn-Out sondern generell. Das Thema Deckung des Bedarfs an Vitaminen und Mineralstoffen wird meiner Meinung nach in allen Bereichen deutlich unterschätzt, vor allem aber im Bereich Breiten- und Leistungssport. Egal ob Sie sportlich aktiv sind oder nicht, sollten Sie sich bedarfsdeckend ernähren.
Bedarfsdeckung und Supplementierung
Das Thema bedarfsdeckende Ernährung wirft natürlich sofort die Frage auf, inwieweit Vitamin- und Mineralstoffsupplements dazu notwendig sind.
Hierzu kann ich aus dem Fundus meiner langjährigen Tätigkeit als Ernährungsberater sprechen wenn ich Ihnen versichere, dass kaum jemand der sich „gewöhnlich“ ernährt auf eine Vollversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen nach dem Standart der DGE kommt. Auch wenn viele Institutionen dies immer wieder versuchen zu propagieren entspricht es nicht der Wahrheit. Man kann und sollte weitestgehend versuchen, sich auf natürlichem Wege mit Mikronährstoffen zu versorgen. Wer nach einer generellen Vollversorgung strebt, wird nicht umherkommen, die eine oder andere Nahrungsergänzung zusätzlich einzunehmen. Was oftmals vergessen wird, sind neben einem bestehenden Mehrbedarf bei bestimmten Personengruppen wie Sportlern oder Rauchern die vitamin-raubenden Effekte vieler Medikamente die viele von uns täglich einnehmen.
Wer sich unsicher ist, ob und welche Mikronährstoffe nur defizitär aufgenommen werden, kann dies entweder mit Hilfe von Ernährungsanalysen oder aber ganz genau via Blutdiagnose feststellen lassen.
Wichtig
Um die tatsächliche Versorgung mit Vitaminen und Mineralien über das Blut zu bestimmen ist es nötig, eine Analyse des Vollblutes vorzunehmen. Serumanalysen sind hier nur bedingt aussagefähig
Fazit
Oft übersehen, können Mikronährstoffe dennoch das Risiko der Entstehung von Burn-Out signifikant reduzieren. Lassen Sie diese einfache aber wichtige Maßnahme nicht aus.
Kryptopyrrolurie (KPU) und Burn-Out
Definition
Bei der KPU handelt es sich um eine Stoffwechselstörung die zum vermehrten Ausscheiden sog. Pyrrole über den Urin führt. Das Problem besteht darin, dass mit den Pyrrolen auch überproportional viele Mikronährstoffe ausgeschieden werden, allen voran Vitamin B6, Zink und Mangan. Sie sind an Pyrrole gebunden.
Entstehung
KPU ist teilweise genetisch determiniert, kann aber im Laufe des Lebens auch über chronisch nitrosativen Stress erworben werden. Der NO-Stress hemmt die Aktivität eisenhaltiger Enzyme und so die Synthese des Häm-Moleküls in den Mitochondrien. Dies wiederum kurbelt die Pyrrolausscheidung an.
Wird eine KPU nicht behandelt kann sie in einer Blockade der Energiegewinnung enden.
Symptome und Feststellung
Die Symptomatik der KPU ist weit gefächert. Dies und die Tatsache, dass die wenigsten Ärzte sich bei der Symptomatik einer KPU eine Untersuchung des Urins nach Pyrrol vornehmen lassen, macht diese Krankheit so schwer diagnostizierbar.
Mögliche Symptome
Bei der KPU können u.a. Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, Allergien, Menstruations-beschwerden, Fruktoseintoleranzen, Glutenunverträglichkeit, Depressionen, Konzentrationsschwächen, Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen auftreten.
Behandlung
Die eindeutig diagnostizierte KPU ist gut behandelbar. Als Erstes gilt es, sich um die Mangelzustände bei Mikronährstoffen zu kümmern und vorhandene Störfaktoren die zur Bildung von nitrosativem Stress führen zu analysieren. Hier kommen beispielsweise Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Entzündungen, Darmstörungen oder eine instabile Halswirbelsäule in Betracht.
Fazit
Ein Überaufkommen an NO vor allem in der Leber und im Gehirn steht in Zusammenhang mit der Ausbildung von oxidativem Stress und kann sogar in einer KPU enden. Mit ihr kann die Energieversorgung zum Stillstand kommen – BURN-OUT
Fehlernährung und Burn-Out
Definition „gesunde“ Ernährung
Unter einer gesunden Ernährung versteht man die Versorgung des Organismus mit allen Substanzen die für eine ordnungsgemäße Zellfunktion nötig sind. Stoffe welche die Zellfunktion Stören werden bewusst nicht zugeführt.
Aufbau der richtigen Ernährung
Ernährungsempfehlungen befinden sich ständig im Wandel. Wir gehen langsam aus einer Zeit der Verteufelung von Fetten und der Verherrlichung von Kohlenhydraten in eine Zeit in der Fetten wieder mehr Bedeutung und Zuspruch geschenkt wird. Dies geschieht auch aus gutem Grund.
Fette
Fette waren schon eigentlich von Anbeginn der Zeit ein beleibter Nährstoff. Unsere Vorfahren ernährten sich bereits fettreich. Sie nahmen etwa 28 - 47% der Gesamtkalorien aus Fettsäuren auf.
Funktionen und Aufgaben
Fettsäuren sind Baustoffe für das Gehirn. Es besteht zu 60% aus Fetten und 30% aus Protein. Lediglich 10% der Gehirnmasse entfallen auf Kohlenhydrate. Fette sind Bestandteil der Myelinscheiden und dienen so der Isolation von Nervenfasern. Sie sind außerdem die Ausgangssubstanz für einige Hormone und Botenstoffe die Entzündungen, Appetit und Schlaf regulieren. Natürlich werden Fettsäuren auch benötigt für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine. (um an dieser Stelle nur einige der Funktionen von Fett zu nennen)
Unterscheidungsmerkmale
Gesättigte Fette
Gesättigte Fette besitzen nur Einfachbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen und sind von daher sehr oxidationsresistent. Wir können gesättigte Fette selbst produzieren. Dies ist auch notwendig, da wir Sie für eine Reihe von Aufgaben benötigen. So dienen Sie als Baustoff für Gehirnzellmembrane oder die Oberfläche von Lungenbläschen, fungieren als Energiespender für Muskel- Herzzellen und viele weitere Einrichtungen.
Von gesättigten Fetten weiß man inzwischen, dass sie keinen bewiesenen Einfluss auf die Entstehung von Herzinfarkten haben. Auch ein LDL-fördernder Effekt wird durch eine zugleich stattfindende HDL-Anhebung ausgeglichen.
Ungesättigte Fette
Sie besitzen Doppelbindungen und sind somit je nach der Anzahl einfach oder mehrfach ungesättigt. Diese Eigenschaft macht Sie anfälliger für freie Radikale. Während einfach ungesättigte Fettsäuren wie Olsäure nicht essentiell sind, müssen wir mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure (Omega 6) und Alpha-Linolensäure, (Omega 3) unbedingt über die Nahrung zuführen da wir Sie nicht selbst herstellen können. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren werden nicht zur Energiegewinnung herangezogen sondern übernehmen Funktionen wie die Steuerung des Fettstoffwechsels oder von Entzündungsvorgängen. Sie dienen zudem dem Aufbau der Zellmembran und sind Ausgangssubstanz für bestimmte Signalüberträger.
Omega 6 und Omega 3 Fettsäuren wirken über die Bildung von sog. Eicosanoiden entgegengesetzt auf die Entstehung von Entzündungen. Sie teilen sich einen gemeinsamen Enzympool zur Umwandlung in das entsprechende Zieleicosanoid. Im Gehirn liegt das Verhältnis beider bei etwa 1:1, im restlichen Organismus wäre ein Verhältnis von 5 (Omega 6) zu 1 (Omega 3) ideal.
Interessant
Während Omega 6 Fettsäuren die Einlagerung von Fetten fördern, reduzieren Omega 3 Fettsäuren ein derartiges Auffüllen der Adipozyten
Omega-Fettsäuren und Burn-Out
Heutzutage leben wir mit dem Problem extremer Verschiebungen des o.g. Omegafettsäure-Verhältnisses. Für die Fütterung von Tieren wird immer mehr getreide-, mais- und sojahaltiges Futtermittel eingesetzt. Dies sorgt entsprechend auch für stärker Omega -6 und weniger Omega -3-haltige Endprodukte wie Milch oder auch Fleisch und fördert so das Aufkommen von Entzündungen bzw. überschießender Entzündungsreaktionen. Wie wir bereits wissen, können chronische Entzündungen für eine Drosselung der Energiebereitstellung sorgen und damit Burn-Out begünstigen.
Interessant
Zwischen Burn-Out und dem Omega-Fettsäure-Verhältnis besteht ein Zusammenhang
Wir benötigen alle Arten von Fettsäuren für die volle Funktionsfähigkeit unseres Körpers. Wichtig ist es zu wissen das die Oxidationsneigung zunimmt, je ungesättigter der Charakter der Fettsäuren ausfällt. Gerade die mehrfach ungesättigten Fettsäuren nehmen erheblichen Einfluss auf die Entstehung von Entzündungen damit verbunden auch auf Burn-Out
Protein
Protein ist zweifelsohne ein wichtiger Makronährstoff und muss unbedingt bedarfsdeckend zur Verfügung stehen. Tierische Eiweißquellen versprechen allgemein eine etwas bessere Wertigkeit, da Sie in punkto Aminosäurezusammensetzung dem körpereigenen Eiweiß ähnlicher sind. Besondere Bedeutung hat die Zufuhr der sog. essentiellen Aminosäuren über die Nahrung. Essentiell steht dafür, dass wir selbst nicht in der Lage sind eine Substanz ausreichend oder überhaupt zu synthetisieren und daher der Bedarf über die Nahrung gedeckt werden muss. Wie wir bereits gesehen haben, kann ein Mangel an Eiweiß in punkto Burn-Out-Syndrom dafür sorgen, dass eine der wichtigsten antioxidativen Einrichtungen, nämlich das Glutahion nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung steht und es so zu einem vermehrten Aufkommen an freien Radikalen kommen kann.
Proteine sind als Makronährstoff nicht wegzudenken. An Protein sollte in einer vernünftigen Ernährung nicht gespart werden
Kohlenhydrate
In Bezug auf die Ausbildung des Burn-Out-Syndroms sind Kohlenhydrate der Makronährstoff, der die wenigsten positiven Einflüsse verspricht. Low-Carb-Diäten stehen von daher auch nicht in der Kritik, negative Auswirkungen auf das Aufkommen von Stress zu haben. Sie werden sogar befürwortet.
Kohlenhydraten sollte in Hinblick auf Burn-Out-Syndrom keine große Aufmerksamkeit zukommen. Einfachzucker und stark verarbeitete Lebensmittel sollten eher gemieden werden. Der Gesamtgehalt an Kohlenhydraten kann gut und gerne minimiert werden.
Fazit
Anhand der Betrachtung der uns zur Verfügung stehenden Makronährstoffe lassen sich durchaus einige Ernährungsregeln aufstellen die uns vor Burn-Out in gewisser Weise bewahren können.
Burn-Out und der Magen-Darm-Trakt
Ohne Verdauung keine Nährstoffe
Die beste Ernährung ist mehr oder weniger nutzlos wenn wir nicht in der Lage sind, sie gewinnbringend für uns zu verwerten. Möglich ist dies, wenn unser Magen-Darm-Trakt krank ist. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen im folgenden Abschnitt einen kleinen Basiskurs zum Thema Verdauung mit auf den Weg geben und Ihnen aufzeigen, wo Probleme entstehen können.
Bereits beim Kauen fängt es an
Kauen ist nicht nur da um die Nahrung etwas zu zerteilen damit Sie schneller heruntergeschluckt werden kann. Kauen ist vielmehr der erste Schritt der Verdauung, indem wir durch Kauen dafür sorgen das die Nahrung mechanisch zerkleinert und eingespeichelt wird. Im Speichel befinden sich Enzyme die bereits erste Schritte der Kohlenydrat- (Amylasen) und Fettverdauung (Lipasen) vornehmen.
Damit dieser Vorgang optimal ausgenützt wird, sollte die Regel gelten, jeden Bissen bis zu 50x zu kauen. Bei vielen Menschen ist dies jedoch mangels Zeit undenkbar. Zudem hat sich bei vielen der Schluckreflex schon auf eine gestresste Essensweise eingestellt und tritt bereits nach wenigen Kaubewegungen auf.
Regelrechte Trainingseinheiten können es ermöglichen diesen fehlgeleiteten Reflex wieder auf den Ausgangszustand zurück zu bringen. Damit die Nahrung vollständig mit Speichel vermengt werden kann, sollte Sie zudem einige Male im Mund hin und her bewegt werden.
Interessant
Mehr zu kauen sorgt übrigens auch für eine schneller eintretende Sättigung
Magen – Ort der Eiweißverdauung
Im Magen wird die Kohlenhydrat- und Fettverdauung zunächst durch das dort herrschende saure Milieu gestoppt. Der Nahrungsbrei vermengt sich mit Salzsäure. Diese greift Eiweißmoleküle und bis dahin inaktive Verdauungsenzyme an und initiiert so die Eiweißverdauung. Magensäure ist zudem dazu da, Keime abzutöten und die Nahrung durch seine Bewegungen weiter zu zerkleinern.
Dünndarm
Verlässt der verarbeitete Nahrungsbrei über den Magenpförtner den Magen, geht es weiter in den Dünndarm. Dort trifft er auf Gallensäuren aus der Gallenblase sowie Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse und wird weiter aufgespalten. Im Dünndarm werden Mikro- und Makronährstoffe ausgelöst und ans Blut übergeben. Hier fungiert die Darmschleimhaut als eine Art Filter und lässt über sog. Tight Junktions nur kleinste Moleküle ins Blut.
Dickdarm
Der verbleibende Nahrungsbrei wandert nun weiter in den Dickdarm. Dort werden dem Speisebrei das Wasser sowie weitere Mineralien entzogen.
Störungen des Magen-Darm-Trakts
PH-Wert als wichtige Größe
Störungen des Magen-Darm-Trakts können in jedem der eben genannten Teilsegmente auftreten. In allen Bereichen kann dies beispielsweise durch eine Verschiebung des ph-Werts ausgelöst werden. Der ph-Wert entscheidet ob die zur Verdauung benötigten Verdauungsenzyme optimal funktionieren oder eben nicht. Dass es hier häufig zu Verschiebungen kommt zeigt die Tatsache, dass das Organ mit den häufigsten Erkrankungen der Darm darstellt.
Darmflora
Auch die Darmflora mit ihren 500 Bakterienstämmen, verteilt auf den Dünn- und Dickdarm ist für eine effektive Nahrungsaufnahme wichtig und kann ebenso gestört werden. Sie ist zuständig für die Bildung von Botenstoffen und Vitaminen. Sie stellt zudem Schutzstoffe zur Verfügung die gegen Gifte arbeiten und nimmt direkten Einfluss auf das Immunsystem. Eine einmal geschädigte Darmflora benötigt zur vollständigen Regeneration bis zu 2 volle Jahre.
Burn-Out – Warum die ganzen Fakten zum Verdauungs-trakt?
Fakt ist, dass bei vielen Burn-Out-Patienten chronische Darmentzündungen oder das sog. Leaky-Gut-Syndrom diagnostiziert werden. Beim Leaky-Gut-Syndrom bilden sich kleine Löcher in der Trennwand zwischen Darm und Blutkreislauf.
Beide Erkrankungen entstehen über die Aufnahme von Konservierungsstoffen, der Einsatz von Antibiotika, diverse andere Lebensmittelzusätze aber oft auch nur über eine falsche Ernährung. Die Folge ist eine eingeschränkte Funktionalität der Darmschleimhaut die wiederum dazu führt, dass Mikronährstoffe nicht mehr in vollem Umfang aufgenommen werden können. Eine schlechte Mikronährstoffversorgung geht zu Lasten der Mitochondrien, gleichzeitig können aber auch Stoffe die Darmschleimhaut passieren die eigentlich dem Blutkreislauf fern bleiben sollten und dort allergisch-entzündliche Reaktionen hervorrufen können.
Eine Stuhlprobe kann Aufschluss über die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut geben. Ist sie undicht, finden sich dort größere Mengen des Eiweiß Alpha-1-Antitrypsin das eigen