Bodybuilding & Muskelaufbau

Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln

In meiner Facebook-Gruppe BODY-COACHES tauschen über 3.500 Mitglieder täglich Ihre Meinungen und Erfahrungen zum Thema Sporternährung und Training aus. Ein Post aus der nahen Vergangenheit beschrieb ganz kurz, dass es eine große Anzahl an Wechselwirkungen gibt, die zwischen Medikamenten und Lebensmitteln auftreten.

Als Quellenangabe zu dieser Aussage wurde das Buch: „Vorsicht Nährstoffräuber“ von Suzy Cohen genannt.

Jeder von uns, ob Sportler oder Nicht-Sportler gerät irgendwann in die Situation, medikamentös behandelt werden zu müssen. Manche Athleten verabreichen sich Medikamente sogar ohne medizinische Indikation um damit eine Leistungssteigerung zu erreichen (das sog. Doping)

Ich bin der Annahme, dass die allermeisten Menschen sich, wenn überhaupt, nur der direkten Wirkungen ihrer Medikamente bewusst sind.

Welche Nebenwirkungen ein Medikament mit sich bringt und welche Wechselwirkung mit beispielsweise Lebensmitteln zu erwarten ist, ist weitaus weniger bekannt.

Da ich bis dato keine wirklich umfassende Datenquelle zu diesem interessanten Thema finden konnte, bin ich froh um den Buch-Tipp.

Für Sie liebe Leserinnen und Leser habe ich das Wichtigste zusammengefasst.

Begleiten Sie mich auf eine Reise der Medikamente, der Wirkungen, Neben- und Wechselwirkungen.

 

Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, dass es Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln geben könnte?

Ich befürchte, dass viele von Ihnen lieben Leserinnen und Lesern sich dieser Sache nicht wirklich bewusst sind. Medikamente werden bei Bedarf eingenommen, ohne dabei auf mögliche Wechselwirkungen zu achten. Auch in Beipackunterlagen der Medikamente finden sich nicht immer ausführliche Hinweise über Wechselwirkungen mit Lebensmitteln.

Dass dem so ist bedeutet aber keinesfalls, dass es keine Wechselwirkungen gibt!!

Im vorgestellten Buch werden auf interessante Art und Weise Medikamente charakterisiert und gleichzeitig deren Wechselwirkungen mit Lebensmitteln ausgeführt.

Die meiner Meinung nach relevantesten Vertreter unter den Medikamenten möchte ich auch hier in meinem BLOG vorstellen.

Anmerkung des Autors
Der nun folgende Text ist ein Sammelsurium aus vielen gängigen Medikamenten, deren Charakteristika und Wechselwirkungen.

Sie sind natürlich nicht gezwungen jedes einzelne der folgenden Medikamente zu studieren.

Überfliegen Sie einfach den BLOG und informieren Sich sich über die Medikamentengruppen die Sie interessieren!

 

Medikamentenkunde

Paracetamol

Beschreibung

Das allseits bekannte Schmerz- und Fiebermittel wird aus Steinkohlenteer gewonnen. Obwohl der genaue Wirkungsmechanismus noch unklar ist steht fest, dass Paracetamol die Schmerzschwelle heraufsetzt.

Parcetamol ist rezeptfrei erhältlich, ist aber auch in einer Unmenge an verschreibungspflichtigen Medikamenten enthalten.

Was das Medikament selbst anbelangt, sollte die tägliche Einnahme 4 Gramm nicht überschreiten.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen bestehen mit Alkohol da beide die Leber belasten. Solange Paracetamol eingenommen wird, sollte daher auf Alkohol verzichtet werden.

Vitamin C und Zitrusfrüchte können eine Toxizität verstärken.
Mit der gleichzeitigen Aufnahme von Haferflocken und anderen ballaststoffreichen Lebensmitteln verlangsamt sich die Aufnahme d.h. es dauert länger bis die Schmerz hemmende Wirkung eintritt.
Wer Paracetamol mit Echinacea kombiniert einnimmt riskiert eine Leberentzündung.
 

Säureblocker, Antazida und Protonenpumpenhemmer

Beschreibung

Säureblocker und Antazida neutralisieren Magensäure und helfen die Schädigung der Magenschleimhaut zu  verhindern. PPI (Protonenpumpenhemmer) können die Säureproduktion praktisch durchgehend hemmen und damit Sodbrennen, Husten oder Schluckbeschwerden lindern.

Der Nachteil an der Hemmung der zur Spaltung von Nahrung und Medikamenten sowie Supplements benötigen natürlichen Säure ist eine mögliche Entstehung von z.B. Lebensmittelallergien oder Herzrhythmusstörungen. Eine Einnahme sollte daher wirklich nur erfolgen, wenn ungewöhnlich viel Säure gebildet wird.


Interessant
Sodbrennen kann symptomatisch auch bei Glutenunverträglichkeit oder einem niedrigen Säuregehalt im Darm auftreten


Säureblocker stören in jedem Falle das Säure-Basen-Gleichgewicht und ändern damit den ph-Wert im Darm. Dies bewirkt einen hemmenden Einfluss auf die Absorption aller Nährstoffe.

Wechselwirkungen
Alkohol
und Säureblocker stellen eine schlechte Kombination dar. Alkohol reizt den Magen und greift die Schleimhaut an.
Cranberrysaft wirkt dem Nährstoffraub von Säureblockern entgegen, besonders wenn es um B-Vitamine geht.
Bei der Aufnahme von Säureblocker in Kombination mit Johanniskraut kann die Empfindlichkeit der Haut erhöht werden. Es kann so schneller zu Hautflecken und Sonnenbrand kommen.
Wer scharf isst muss damit rechnen, dass der Magen noch weiter gereizt wird.
Fast Food sowie extrem gezuckerte oder extrem Fette Mahlzeiten greifen die Darmflora an und verstärken den Nährstoffraub zusätzlich.
Kaffee senkt den Druck auf den Speiseröhrenschließmuskel, was zu einem stärkeren Reflux (Rückfluss) führt.
Nikotin reizt die Magenschleimhaut

 

ADHS – Psychostimulanzien

Beschreibung
Psychostimulanzien erhöhen die Menge anregender Substanzen im Gehirn. Paradoxerweise haben Psychostimulanzien bei Personen mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung einen beruhigenden Effekt. Auch bei Narkolepsie, einer Störung bei der es zu unkontrolliertem Einschlafen kommt, sind Psychostimulanzien im Einsatz. Die Präparate besitzen eine Langzeitwirkung.

Wechselwirkungen
Fruchtsäfte oder Vitamin C Supplementierungen
führen zur Erhöhung der Säuremenge im Magen und können die Aufnahme der Medikamente so sowohl beschleunigen als auch verlangsamen.
Alkohol führt alleine schon zu Schwindel. Diese Auswirkung, ausgehend vom Nervensystem, kann durch die Kombination mit Stimulanzien verstärkt werden. Alkohol wirkt zudem eher beruhigend auf das Nervensystem, Psychostimulanzien eher anregend.
Koffein aus Tee, Kaffee usw. erhöht wie auch Psychostimulanzien den Herzschlag. Die gleiche Wirkung geht auch von Ma-Huang und in geringerem Ausmaß von Bitterorange aus.

 

Antiallergika

Beschreibung
Antiallergika wirken über eine Hemmung von Histamin. Histamin wird bei einer allergischen Reaktion verstärkt freigesetzt und ruft eine Signalkaskade hervor, die zu den typischen Symptomen der Allergie führt. Was Antiallergika nicht machen ist, das Immunsystem zu stärken d.h. Sie bekämpfen nicht den Ursprung der Allergie.

Wechselwirkungen
In Verbindung mit Alkohol kann die sedierende (beruhignede) Wirkung von Antiallergika verstärkt werden. Es kommt in manchen Fällen sogar zu Benommenheit.
Grapefruitsaft kann den Blutspiegel eines Antiallergikas entweder erhöhen oder senken und stellt daher einen Unsicherheitsfaktor dar.


Interessant
Die Grapefruit wird noch viele Male im folgenden Text als Lebensmittel genannt werden, welches Wechselwirkungen mit Medikamenten hervorruft. Den genauen Mechanismus der dazu führt, habe ich ausführlich in meinem separaten BLOG zur Grapefruit erklärt.


 

Tranquilizer - Medikamente bei Angstzuständen

Beschreibung
Tranquilizer wirken angstlösend und entspannend (sedierend). Die Wirkung tritt innerhalb einer Stunde ein. Tranquilizer können zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit führen und sollten von daher im höchsten Fall einige Wochen eingesetzt werden. Sie wirken, indem Sie bei Angst- oder Stresszuständen den Neurotransmitter GABA (Gammaaminobuttersäure) freisetzen. GABA vermittelt im Allgemeinen eine beruhigende Wirkung und sorgt für schnelle Entspannung.

Wechselwirkungen
Alkohol
fördert sowohl die toxische als auch die sedierende Wirkung von Tranquilizern.
Die Nahrungsergänzung Kava verstärkt die Wirkung genauso wie Hopfen, Baldrianwurzel, Passionsblume  und Johanniskraut.
Nikotin beschleunigt die Ausscheidung von Tranquilizern und hemmt so deren Wirkung. GABA-Ergänzungen führen logischerweise zu einem verstärkten Effekt genau wie L-Glutamin, welches die Vorstufe von GABA darstellt. Je mehr L-Glutamin im Körper vorhanden ist, desto mehr GABA wird produziert.
Marihuana verstärkt die Wirkung ebenfalls. Eine Kombination könnte zu einer Verlangsamung von Atmung und Herzschlag führen.

 

Antikoagulantien (Blutverdünner)

Beschreibung
Blutverdünner werden eingesetzt bei Durchblutungsstörungen, hoher Plaqueansammlung in den Arterien, Blutgerinnseln, Lungenembolien oder Schlaganfällen. Generell ist die Gerinnungsfähigkeit des Blutes von hoher Bedeutung. Ohne Sie würden wir bei einer offenen Wunde verbluten. Im Gerinnungsfall verklumpen Blutplättchen (Thrombozyten-Aggregation) und verschließen die Wunde. Negative Auswirkungen können sich durch Blutgerinnung einstellen, wenn die genannten Anwendungsbereiche gegeben sind. Der Vorgang wird daher in diesen Fällen gehemmt. Einige Medikamente dieser Gruppe wirken, indem Sie Gerinnungsfaktoren in der Leber unterdrücken (Warfarin). Andere wirken indem Sie verhindern, dass die Blutplättchen verklumpen (Aspirin).


Interessant:  Aspirin ist tatsächlich ein Blutverdünner!!


Wechselwirkungen
Salat und Blattgemüse enthält viel Vitamin K. Vitamin K unterstützt die Gerinnung und wirkt so Blutverdünnern entgegen.
Viele Heilkräuter wie z.B. Mutterkraut aber auch Knoblauch, Ingwer, Kurkuma oder Gingko-Biloba haben ebenfalls blutverdünnende Wirkung und erhöhen von daher den Effekt. Zwiebeln können den Blutspiegel von Warfarin erhöhen.
Zitrusfrüchte und Vitamin-C-Supplementierungen können die Aufnahme von Blutverdünnern beeinträchtigen.
Grüntee vermag die Arterien von Plaque zu befreien und kann das Blut ebenfalls leicht verdünnen.
Grapefruitsaft kann den Blutspiegel von Blutverdünnern gefährlich in die Höhe treiben.
Avocados und Johanniskraut schwächen die Wirkung von Warfarin ab.
Auch Coenzym-Q10 beeinträchtigt einen blutverdünnenden Effekt.
Sojamilch kann Blutungen verstärken, sollte also bei der Einnahme von Blutverdünnern eher gemieden werden.

 

Antikonvulsiva (Krampflöser)

Beschreibung
Diese sehr gefährliche Medikamentengruppe verhindert Anfälle bei vorliegender Epilepsie. Sie werden u.a. auch bei Migräne, chronischen Schmerzen oder zur Linderung von Nervenschmerzen verwendet. Die Dosierung der Medikamente muss immer nach vorherrschender Funktion von Nieren und Leber bestimmt werden. Regelmäßige Blutentnahmen sind also nötig. Antikonvulsiva haben stark toxische Eigenschaften. Sie heilen eine Epilepsie nicht, sondern verhindern nur den Anfall.

Wecheslwirkungen
Alkohol
hemmt die Wirkung von Antikonvulsiva.
Antazida (s.o.) unterdrücken die Absorptionsfähigkeit von Antikonvulsiva und hemmen die Wirkung damit ebenfalls.
Baldrianwurzeln wirken sedativ und verstärken so die Wirkung.
Nachtkerzenöl steigert das Risiko eines Anfalls.
Da Krampflöser gerne Verstopfung hervorrufen sollte man stopfende Lebensmittel wie Reis oder Bananen vermeiden.
Auch Grapefruitsaft sollte in Verbindung mit Krampflösern tabu.
Ballaststoffe verrindern die Wirksamkeit.
Folsäure ist ein Vitamin, dass von Krampflösern dem Körper entzogen wird und sollte von daher dringend supplementiert werden. Die gleichzeitige Einnahme von Folsäure und Krampflösern schwächt jedoch die Wirkung ab, weshalb die Aufnahme zeitversetzt stattfinden sollte.

 

Antidepressiva

Beschreibung
Viele Antidepressiva sind sog. SSRI (Serotoninwiederaufnahmehemmer) Sie verhindern den vorzeitigen Abbau von Serotonin. Daraus lässt sich schließen, dass Depressionen häufig aufgrund eines Serotoninmangels entstehen. SSRI Lindern Symptome von Depressionen wie Schmerzen, Panikattacken, Sozialphobie (hemmende Schüchternheit) oder obsessiv-kompulsive Störungen (OKS). In einigen Fällen werden Sie auch bei Bettnässern, Migräne oder Fibromyalgie (chronische Schmerzkrankheit der Muskulatur) eingesetzt.

OKS
Bei der OKS handelt es sich um Symptome der Angststörung. Betroffene sind beispielsweise besessen von Bakterien oder Schmutz und waschen sich ständig oder aber sie zweifeln ständig an sich und kontrollieren jede Tätigkeit mehrmals nach

Wechselwirkungen
Wechselwirkungen bestehen mit Koffein. Die typischen Nebenwirkungen von SSRI wie Nervosität, Tremor, Angst und Schlaflosigkeit werden durch Koffein verschlimmert.
Alkohol unterdrückt Neurotransmitter und wirkt damit ggf. dem Medikament entgegen. Trizyklische Antidepresiva wirken sedierend. Hier verstärkt Alkohol die Wirkung.

Viele Antidepressiva sind mit einer Gewichtszunahme verbunden. Durch die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems kommt es zu verstärkten Hungergefühlen. Man sollte also in Verbindung mit Antidepressiva nach Möglichkeit einer Ernährungsrichtlinie folgen um stark hyperkalorische zustände zu meiden.
5-HTP ist ein Abkömmling der Aminosäure Tryptophan und damit die direkte Vorstufe von Serotonin. Sie erhöht die Serotoninkonzentration im Gehirn und kann somit die Wirkung von SSRI verstärken.
Auch Johanniskraut erhöht den endogenen Serotoninspiegel leicht.
Tyrosin, eine Aminosäure welche die Bildung von Schilddrüsenhormon und Dopamin fördert, kann in Verbindung mit Antidepressiva zur einem Überaufkommen an Dopamin sorgen. Anfänglich macht sich dies über verstärktes Herzklopfen bemerkbar.

 

Trizyklische Antidepressiva

Sie werden heute aufgrund der weitaus größeren Nebenwirkungen erst eingesetzt wenn SSRIO keine Wirkung mehr erzielen

 

NSAID – Nicht steroidale Entzündungshemmer

Beschreibung
Bei Entzündungen produziert unser Körper Prostaglandine. Dieser Vorgang ist unter normalen Gegebenheiten durchaus positiv zu bewerten, ein Überaufkommen kann jedoch zu starken bis chronischen Entzündungen, Schmerzen und Fieber führen. Dies unterbinden NSAID.

Wechselwirkung
In Kombination mit Alkohol kann es zu einer Schädigung der Leber und zu Magen-Darm-Blutungen kommen. Da NSAID eine Ansammlung von Kalium im Körper bewirken, kann es bei sehr kaliumreichen Lebensmitteln oder der Aufnahme von Salzersatz (meist Kaliumchlorid) zu einer Hyperkaliämie kommen.

 

Acetylsacylsäure

Beschreibung
Acetylsacylsäure ist der Wirkstoff in Aspirin. Aspirin wird als Schmerzmittel, gegen Fieber oder als Blutverdünner eingesetzt. Die Substanz wird aus der Rinde der Silberweide gewonnen.

Wechselwirkung
Aspirin sollte nicht mit Silberweidentee oder Knoblauch kombiniert eingenommen werden, da sich so eine extrem blutverdünnende Kombination ergibt.
In Verbindung mit Alkohol kann es zu kleinen Löchern in der Darmschleimhaut kommen, welche das Risiko einer Magen-Darm-Blutung erhöhen.
Auch Grüntee und Matcha-Tee wirken blutverdünnend!
Da Aspirin die auch die Schleimhaut der Speiseröhre sowie den Magen-Darm-Trakt  angreift, sollte die Einnahme nicht zusammen mit knochenaufbauenden Mitteln oder Eisentabletten erfolgen.

 

Betablocker (Bluthochdruckmedikamente)

Beschreibung
Wie der Name schon sagt, blockieren Betablocker die Beta-Rezeptoren am Herzen und verhindern so, dass Nervenimpulse für eine Erhöhung des Herzschlags und des Blutdrucks sorgen können. Sie verlangsamen in gewisser Weise das Herz, dass normalerweise durch Adrenalin im Sport oder in Stresssituationen über die Beta-Rezeptoren stimuliert wird. Im Sport daher bei gleichzeitiger Einnahme von Beta-Blockern Vorsicht walten. Beta-Blocker verhindern Angina (Brustschmerz), behandeln Herzinsuffizienz und stabilisieren den Herzrhythmus. Einige Vertreter aus der Gruppe der Beta-Blocker reduzieren auch die Häufigkeit von Migräneanfällen.

Wechselwirkung
Unter Beta-Blocker-Medikation ist es wichtig den Kaliumblutspiegel regelmäßig zu kontrollieren. Bei Schwankungen können Beta-Blocker zusätzlich zu Problemen führen. Alkohol wirkt wie Beta-Blocker senkend auf den Herzschlag, es ist also Vorsicht geboten! Lakritz ist dafür bekannt, eine Natrium-Wasserretention zu bewirken. Diese kann den Blutdruck steigen lassen und so die Wirkung von Beta-Blockern reduzieren. Bei der Einnahme von ACE-Hemmern (ebenfalls blutdrucksenkende Mittel) kann es in Verbindung mit Salzersatz oder kaliumlastigen Lebensmitteln zu Hyperkaliämie kommen.
 

Bisphosphonate

Beschreibung
Diese Medikamente dienen dem Knochenaufbau und werden zur Prävention oder Behandlung von Osteoporose eingesetzt. Anwendung finden sie vornehmlich beim osteoporose-gefährdeten weiblichen Geschlecht und hier hauptsächlich in der Menopause wenn es aufgrund starkem Abfall des Östrogenaufkommens zu einer verstärkten Knochendemineralisierng kommt. Auch Patienten die mit Steroiden behandelt werden neigen dazu, brüchige Knochen auszubilden und nehmen daher Bisphosphonate.

Steroide rauben Kalzium und Magnesium!

Wechselwirkung
Bisphosphonate wirken an der Oberfläche des Knochens und verlangsamen hier Abbauvorgänge indem es knochenaufbauenden Osteoblasten die Arbeit erleichtert.
Da Bisphosphonate die Speiseröhrenschleimhaut angreifen, müssen Sie morgens nüchtern mit viel Wasser eingenommen werden. Eine halbe Stunde nach der Einnahme sollte man sich auch nicht hinlegen! Studien deuten daraufhin, dass Bisphosphonate zum Absterben von Kieferknochen (Osteonecrosis) führen können.
Nahrungsergänzungen mit Kalium hemmen die Absorption von Bisphosphonaten, da sich beide zu einem unlöslichen Komplex verbinden. Andererseits besteht in Zusammenhang mit Bisphosphonaten oft eine Hypokaliämie, so dass es Sinn macht beide Substanzen zeitversetzt  aufzunehmen. Vorsicht mit Antazida! Sie enthalten häufig größere Mengen Kalium. Auch Eisen wirkt sich senkend auf den Medikamentenblutspiegel aus.
 

Bronchodilatatoren

Beschreibung
Bronchodilatatoren sorgen für eine Erleichterung der Atmung indem Sie die Luftzufuhr in der Lunge erhöhen. Sie werden für die Behandlung von Bronchialasthma eingesetzt, dienen aber auch zur Therapie bei verengten Atemwegen oder einem Emphysem. Einige Vertreter werden bei chronischer Bronchitis oder Atemwegsinfektionen eingesetzt.

Emphysem
Der Begriff Emphysem bezeichnet ein überhöhtes oder an außergewöhnlicher Stelle auftretendes Vorkommen von Luft, oftmals in der Lunge

Bei den Bronchodilataroren gibt es 3 Untergruppen:
1. Die Beta-2-Antagonisten (z.B. Clenbuterol oder Salbutamol),
2. Die Anticholiinergika (z.B. Ipratropium)
3. Die Methylxantine (z.B. Theophyllin).

Sie alle haben das Selbe Ziel, nämlich die Erweiterung der Atemwege oder Bronchiolen zur Verbesserung des Sauerstoffaustausches.

Neuere Medikamente, die sog. LTRA (Leukotrienten-Antagonisten) hemmen sog. Leukotrienten, welche eigentlich eine Schwellung der Atemwege verursachen.

Wechselwirkung
Wechselwirkungen bestehen mit Koffein und besonders Methylxantinen. Koffein ist ebenfalls ein Stimulans (Xanthin) und darum kann es zu einer gefährlichen Beschleunigung des Herzschlags kommen.
Das Selbe gilt auch für Ma Huang oder Husten- bzw. Grippemittel mit Wirkstoffen wie Phenylephrin oder Pseudoephedrin.
Gefährliche Komplikationen kann es bei der Einnahme von Theophyllinmedikamenten und mariniertem, gegrilltem Fleisch kommen. Beim grillen entstehen chemische Stoffe welche die Leber daran hindern, die Medizin richtig abzubauen und es kommt zu überhöhten Blutkonzentrationen.
Stark Alkoholhaltiges hingegen, senkt den Theophyllinspiegel und hemmt so die Wirkung der Medikamente. In Verbindung mit Alkohol können sich Nebenwirkungen verstärken. Zuckerhaltige Speisen und Albuterol senken beide den Blutzuckerspiegel.
Rauchen behindert im allgemeinen Atemmedikamente.
Um einen schnellen Wirkungseintritt zu ermöglichen, sollte die Einnahme 2 Stunden vor oder nach der Aufnahme von Ballaststoffen erfolgen.
 

Diabetesmedikamente

Beschreibung
All die vielfältigen Medikamente aus dieser Gruppe dienen dazu, die Menge des Blutzuckers zu senken und die Nutzung körpereigenen Insulins zu verbessern. Diabetesmedikamente werden immer wichtiger, da leider die Zahl der angehenden Typ II Diabetiker rasend schnell zunimmt. Grund dafür sind neben der genetischen Prädisposition auch Bewegungsmangel sowie der übermäßige Verzehr verarbeiteter Lebensmittel, künstlicher Zusatzstoffe und raffiniertem Zucker sowie stark fructosehaltigen Lebensmitteln und Getränken.

Chronisch erhöhter Blutzucker schädigt unter anderem die Gefäße, das Gehirn, das Herz aber auch die Nieren und beeinträchtigt die Sehfähigkeit.

Blutzuckersenkende Medikamente funktionieren  nur für eine bestimmte Aufnahme an Lebensmitteln die den Blutzucker antreiben wie z.B. Stärkehaltiges, Schokoriegel oder Kartoffeln. Die Medikation muss bei hoher Aufnahme dieser Lebensmittel angepasst werden. Besser wäre es natürlich, im Falle von angehendem oder diagnostiziertem Diabetes  diese Lebensmittel zu meiden.

Wechselwirkung
Brennesselextrakte haben einerseits eine stark blutzuckersenkende Eigenschaft wirken also synergetisch mit dem Medikament, andererseits nährt Brennessel auch die Schilddrüse und kann so die Wirkung des Medikaments noch verstärken. Eine gleichzeitige Einnahme sollte in jedem Falle hinsichtlich einer möglichen Hypoglykämie gut kontrolliert erfolgen.

Alkohol hat die Eigenschaft, die Leber an der Abgabe von Zucker zu hindern, folglich hat er eine Blutzucker senkende Wirkung Dies muss hinsichtlich der Medikation von Diabetesmedikamenten berücksichtigt werden.

Spirulina und Chlorophyll senken nach längerer Einnahme den Blutzucker d.h. auch hier gilt erhöhte Vorsicht. Auch bei Diätpillen oder Appetitzüglern kann es durch deren anregende Wirkung auf das Herz zu einer Unterzuckerung kommen.

Da Ballaststoffe die Aufnahme von Medikamenten verzögern, sollte die Aufnahme zeitversetzt (ca. 2 Stunden) erfolgen.

Vitamin D hat in seiner Funktion als Hormon im Körper unter anderem die Eigenschaft, die Insulinsensibilität zu verbessern. Die Zellen sprechen so besser auf im Blut zirkulierendes Insulin bzw. zirkulierenden  Blutzucker an, folglich wird weniger medikamentöse Unterstützung benötigt. Beachten Sie dies bei gleichzeitiger Aufnahme.

Zu guter letzt gibt es in der Kräuterkunde noch eine Vielzahl an Heilkräutern, denen eine Blutzucker senkende Wirkung nachgesagt wird. Dazu zählen Bockshornklee, Gymnema sylvestre, Bittermelonenextrakt, Myrrhe, Arznei-Eibisch, Alfalfa, Aloe-Vera, Indisches Basilikum, Kurkuma und Alpha-Liponsäure

 

Digoxin

Beschreibung
Bei Digoxin handelt es sich um ein natürliches Toxin das bei Herzinsuffizienz Anwendung findet. Es lindert Kurzatmigkeit und Giemen (pfeifende Atemgeräusche), kann aber auch gegen Schwellungen von Händen und Füßen eingesetzt werden. Digoxin verlangsamt den Herzschlag und sorgt so dafür, dass sich die Herzkammern besser mit Blut füllen können, was die Effizienz der Herzarbeit steigert.

Zwischen Wirkung und Gefahr der Einnahme besteht ein schmaler Grad. Bei chronischen Nierenerkrankungen muss die Medikation geringer ausfallen als im Normalzustand. Überdosierungen können schädigende Auswirkungen auf das Herz zur Folge haben.

Wechselwirkung
Haferflocken und Kleiemüslis können den Abbau von Digoxin verlangsamen, was bedeutet, dass der Wirkstoff länger im Blut verweilt und sich so mehr Nebenwirkungen einstellen können.
Wer zuviel Calcium zuführt riskiert ebenfalls eine Digoxin-Überdosierung.
Johanniskraut hat die Eigenschaft, den Digoxinspiegel sogar bis zum Grad des therapeutischen Versagens zu senken.

 

Medikamente gegen Erektionsstörungen

Beschreibung
Unter diese Wirkstoffgruppe fallen Medikamente wie z.B. Viagra und Wirkstoffe wie Tadalafil, Vardenafil oder Sildenafil. Sie werden großzügig auch rezeptfrei auf dem Schwarzmarkt angeboten um Männern wieder mehr Spaß am Sexleben zu ermöglichen.

Erektionen entstehen ursprünglich aufgrund visueller oder körperlicher Erregung die eine Reihe an biochemischen Reaktionen auslöst. Es kommt zur Entspannung der Blutgefäße im Penis und somit zur Erektion. Wesentlich beteiligt an diesem Vorgang ist Stickstoffmonoxid (NO).

Häufige Erektionsstörungen können ein Anzeichen für eine Funktionsstörung des Herzens sein und sollten dahingehend zumindest untersucht werden.

Wechselwirkung
Grapefruit- und Granatapfelsaft erhöhen den Blutspiegel der Potenzmittel und können so schnell überdosierungsbedingte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Hitzewellen, Sehstörungen oder abnormale Herzfrequenz herbeiführen. Die beiden Früchte können ebenfalls den Wirkungseintritt hinauszögern.

Rezeptfreie und verschriebene Potenzmittel sollten nicht gemeinsam eingenommen werden. Auch bei der gleichzeitigen Einnahme NO-fördernder Substanzen wie Citrullin oder bestimmter Argininformen muss man vorsichtig sein.

In Verbindung mit Alkohol kann es zu Schwindel, Kopfschmerz oder Benommenheit kommen.

 

Lithium

Beschreibung
Lithium kommt ganz natürlich in unserem Körper vor und hat eine beruhigende Wirkung. Es fördert zudem das Gedächtnis und unterstützt die Gehirnfunktion.
Lithium beeinflusst den Fluss von Natrium durch Muskel- und Nervenzellen d.h. es ist im ganzen Körper aktiv. In niedriger Dosierung ist Lithium rezeptfrei erhältlich und kann so bereits für eine deutliche Stimmungsaufhellung sorgen.
Therapeutisch ist Lithium zur Behandlung manischer Depressionen im Einsatz. Bei dieser Krankheit kann es zu Hyperaktivität, schlechtem Urteilsvermögen, geringem Schlafbedarf oder Aggression kommen.
Auch bei Lithium besteht ein schmaler Grad zwischen Wirksamkeit und Toxizität. Wie viel Lithium aufzunehmen ist, errechnet sich aus den Laborwerten.
Wer zuwenig NaCl (Kochsalz) aufnimmt, riskiert eine niedrige Lithiumkonzentrationen im Blut, zuviel Salz hingegen erhöht den Lithiumspiegel. Im besten Fall nimmt man in Verbindung mit Lithium regelmäßig eine kleine Menge Salz (z.B. über Wasser) auf.

Lithium sollte immer zu Mahlzeiten eingenommen werden um Verdauungsstörungen zu vermeiden.

Wechselwirkungen
Koffeinhaltige Getränke
und Schokolade können den Lithiumspiegel beeinflussen. Entscheidend ist auch hier die Regelmäßigkeit der Koffeinzufuhr. Weniger Koffein kann zum Anstieg, mehr zur Senkung des Lithiumspiegels führen

 

MAO-Hemmer (Monoaminooxidase-Hemmer)

Beschreibung
Resistente Formen von Depressionen sowie Panikstörungen oder Parkinson werden mit MAO-Hemmern behandelt. Sie sind mit enormen Nebenwirkungen verbunden und bewirken so teilweise einen steilen Anstieg des Blutdrucks über eine serotoninbedingte Vaskonstriktion. Wird zuviel Serotonin freigesetzt, spricht man vom sog. „Serotonin-Syndrom“. Hierbei kann es zu Übelkeit, Verwirrtheit, Schweißausbrüchen und Erregung kommen.

Wechselwirkungen
Wechselwirkungen bestehen bei MAO-Hemmern mit etwa 200 Medikamenten. Vor der Einnahme sollte also in jedem Falle ein ärztliches Gespräch stattfinden.

Johanniskraut hat eine ähnliche Wirkung auf das Gehirn wie MAO-Hemmer nur etwas schwächer und sollte daher nicht gleichzeitig eingenommen werden.

Achtung – MAO-Hemmer und Johanniskraut haben blutverdünnende Eigenschaften

In Verbindung mit Ginseng können die unterschiedlichsten Symptome, beginnend bei Schlaflosigkeit, Tremor, Hypomanie oder überschüssiger Energie sowie grundloser Heiterkeit oder Depressionen auftreten.
Alkohol und Käse enthalten signifikante Mengen der Aminosäure Tyramin. Sie geht eine starke Wechselwirkung mit MAO-Hemmern ein bei der es zu einem Blutdruckanstieg kommen kann.
Dextromethorphan in Husten- und Grippesirups erhöht den Serotoninspiegel, d.h. es arbeitet quasi Hand in Hand mit MAO-Hemmern. Die gleichzeitige Einnahme ist also mit Vorsicht zu genießen.
Ein Anstieg des Blutdrucks ist bei MAO-Hemmern und gleichzeitiger Aufnahme von Joghurt, reifen Avocados, Bananen, Hefeextrakt, Pökelfleisch, getrockneter Fisch, Kaviar, Rosinen, Sauerkraut, Sojasoße, Bohnen oder Miso-Suppe zu erwarten.
Auch in Kombination mit Koffein, also mit Kaffee, Tee oder Energydrinks sind derartige Wechselwirkungen zu beobachten.
Diätpillen oder Appetitzügler enthalten oftmals Inhaltstoffe, welche zu einer Verengung der Blutgefäße führen und sich so ebenfalls auf den Blutdruck auswirken.
Bestimmte Nasensprays bewirken eine Verengung winziger Blutgefäße und erhöhen den Blutdruck.
Augentropfen mit Tetrahydrozolin wirken zwar am Auge, geben aber auch einen Teil des Wirkstoffs in die Blutbahn ab und erhöhen den Blutdruck ebenfalls über eine Vaskonstriktion.

 

Metronidazol

Beschreibung
Metronidazol ist ein Antibiotikum gegen bestimmte Arten von Bakterien und Parasiten. Klassisch wird es gegen Giardia, einen Darmparasiten, angewendet dient aber auch zur Behandlung von clostridium difficile, einer Darminfektion die sich mangels gesunder Darmflora nach der Einnahme anderer starker Antibiotika entwickelt, sowie zur Behandlung von Scheideninfektionen.

Wechselwirkung
Die Kombination mit Alkohol kann einen gefähtrlichen Cocktail ergeben. Häufig sind Erbrechen, Hitzewallungen, Austrocknung, Kopfschmerz, Magenkrämpfe, Herzklopfen und Kurzatmigkeit die Folge. Die sich ergebende Reaktion nennt sich „Antabus-Reaktion“ und äußert sich darin, dass der Körper mit dem Alkohol schlechter umgehen kann und sich Vergiftungserscheinungen ergeben.