Omega 3 Fettsäuren aus Fischöl genießen einen hohen Stellenwert als sinnvolle Nahrungsergänzung und das nicht ohne Grund.
Untersuchungen berichten von potenziell, positiven Effekten:
- auf Blutfette
- auf die Bildung gefährlicher Ablagerungen in unseren Gefäßen
- auf die Herzgesundheit
- auf das Immunsystem
- auf überhöhtes Auftreten von Entzündungen
- auf die Muskelproteinsynthese in Zusammenhang mit Adaptionen aus Krafttraining
- uvm.
Trotz der vielfältigen positiven Effekte die von einer ausreichenden Versorgung mit essentiellen Omega 3 Fettsäuren auszugehen scheinen, liegt ein gewisser Schatten über Varianten denen als sog. Antioxidans Vitamin E mit dem Ziel beigefügt wurde, enthaltenen Fettsäuren vor dem Zerfall (Oxidation) zu schützen.
Der heutige Beitrag befasst sich mit diesen Zusammenhang und klärt die Frage, inwieweit Vitamin E in Omega 3 Nahrungsergänzungen als schädlich anzusehen ist.
Omega 3 Ergänzungen nicht selten „ranzig“
Ranzige Fettsäuren in Omega 3 Ergänzungen
Die mehrfach ungesättigte Eigenschaft von Omega 3 Fettsäuren macht diese zu einer, wenn man so möchte, „labilen“ Substanz die unter Einwirkung bestimmter Umweltfaktoren dazu neigt ranzig zu werden.
„Ranzig werden“ beschreibt dabei den Vorgang des Zerfalls eines Teiles der Omega 3 Fettsäuren, auch genannt Oxidation. Während dieses Vorgangs entstehen gewisse Nebenprodukte wie Peroxid oder Anisidin. Über sie lässt sich der Oxidationsgrad einer Omega 3 Ergänzung ermitteln. Die GOED (Global Organisation for EPA und DHA Omega3) hat für beide Nebenprodukte Obergrenzen vergeben. So sollten Omega 3 Ergänzungen maximal 5 mEq/kg Peroxid und maximal 20 mEq/kg Anisidin enthalten.
Untersuchungen zu besagten Nebenprodukten zeigen weltweit ein hohes Aufkommen an Produkten, die besagte Grenzwerte nicht einhalten.
Die Rede ist sogar von Überschreitungen beim Peroxid-Aufkommen bis 4000 %. Analysezertifikate von Herstellern sind hier sicher etwas das man als Verbraucher fordern sollte. Letztlich geben aber auch sie keinen eindeutigen Aufschluss darüber, wie hoch der Grad der Oxidation im Produkt aus dem hauseigenen Supplementeschrank ausfällt. Untersuchungen berichten davon, dass zu lange oder falsche Lagerung die Peroxid-Werte erheblich ansteigen lässt.
Ranzige Fettsäuren schädlich?
Über die Frage inwieweit ranzige Fettsäuren die Gesundheit beeinträchtigen besteht in der Wissenschaft noch kein klarer Konsens. Untersuchungen berichten teilweise von erheblichen Auswirkungen auf Entzündungsmarker und sogar das Krebsrisiko.
Es bestehen aber auch Studien in denen noch von zu wenig Evidenz für klare Gefährdungen des Gesundheitszustandes die Rede ist.
Frischer Fisch eine Option
Die in frischem Fisch enthaltenen freien Fettsäuren gelten als relativ stabil oder weniger oxidationsanfällig als man dies von anderen Formen kennt die für Ergänzungen verwendet werden. Wer anstelle einer Ergänzung seinen Omega 3 Bedarf lieber über frischen Fisch decken möchte, muss sich dennoch der Tatsache bewusst sein, dass bestimmte Zubereitungsmethoden wie frittieren oder braten ebenfalls den Zerfall von Omega 3 Fettsäuren begünstigen.
Besser als diese Zubereitungsmethoden wäre es Fisch entweder zu backen, zu kochen oder roh zu verzehren (Beispiel Sushi).
Fazit
Omega 3 Ergänzungen enthalten häufig einen nicht irrelevanten Anteil ranziger Fettsäuren. Inwieweit diese die Gesundheit beeinträchtigen ist nicht eindeutig geklärt.
Fest steht, dass eine ranzige Fettsäure nicht mehr die Effekte aufweist die von intaktem EPA oder DHA ausgehen, weshalb man als Verbraucher immer auf Analysezertifikate des Herstellers bestehen sollte.
Um nochmals auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich zudem der Geruchstest. Riecht das in den Kapseln enthaltene Öl stärker nach altem Fisch ist von einer hohen Oxidationsrate auszugehen.
Frischer Fisch stellt in Hinblick auf oxidierte Fettsäuren eine Alternative dar, sofern er richtig zubereitet wird. Was an dieser Stelle mit frischem Fisch nicht thematisiert wurde ist der Belastungsgrad mit Schwermetallen und sonstigen Verunreinigungen.
Sind Vitamin E in Omega 3 Nahrungsergänzungen schädlich?
Vitamin E ein Antioxidans
Vitamin E steht für alle natürlich vorkommenden und synthetischen Tocol- und Tocotrienolvarianten mit der biologischen Aktivität von "RRR-alpha-Tocopherol". Es schützt nachweislich vor oxidativem Stress und verhindert hierüber auch die Oxidation ungesättigter Fettsäuren wie Omega 3 Fettsäuren.
Oxidation versteht sich als normaler Prozess der bei allen Ölen und Fetten mit ungesättigten Fettsäuren stattfindet. Omega 3 Produkte enthalten aus diesem Grund Antioxidantien die dafür sorgen sollen Oxidationsprozesse zu steuern. Eine dieser Antioxidantien ist Vitamin E.
Vitamin E Überversorgung durch Omega 3 Ergänzungen möglich?
Dem Robert Koch Institut zur Folge nimmt der deutsche Durchschnittsbürger täglich etwa 11 mg (Frau) und 13 mg (Mann) Vitamin E über die Nahrung auf. Eine Vielzahl an Grenzwerten und Kennzahlen lässt einen Überblick darüber zu, ab wann man nach aktuellen Kenntnisstand potenziell schädigende Nebenwirkungen aus einer Vitamin E Überversorgung zu erwarten hat.
Grafische Darstellung Versorgung mit Vitamin E.
Die wohl interessanteste Kennzahl in diesem Zusammenhang nennt sich UL (Upper Intake Level). Sie betitelt die höchste Aufnahmemenge bei der in einer gesunden Bevölkerungsgruppe auch bei regelmäßiger Zufuhr keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen auftreten. Für Vitamin E wurde hier ein Wert von 270 bis 300 mg definiert. In der in Zusammenhang mit Vitamin E Überversorgung häufig zitierten SELECT-Studie sorgte die isolierte Gabe von 179 mg RRR-?-Tocopherol-Äquivalent für eine Erhöhung des Prostatakrebs-Risikos.
Um nun zu bestimmen, inwieweit von der üblichen Gabe einer Ergänzung mit Omega 3 Fettsäuren ein gesundheitliches Risiko ausgeht muss man wissen, dass 1 Kapsel Omega 3 im Beispiel des Produkts von Peak Performance Products neben 1 g Fischöl zudem 5 mg all-rac-?-Tocopherolacetat mit der biologischen Wirksamkeit von 3,35 mg RRR-?-Tocopherol enthält. Bei einer empfohlenen Einnahme von 3 Kapseln pro Tag entspricht dies einer Menge von 10,05 mg Vitamin E.
Fazit
Möchte man nach UL eine potenziell gefährliche Überversorgung mit Vitamin E durch eine Omega 3 Ergänzung herbeiführen, müsste man am Beispiel Omega 3 von Peak Performance Products zur üblichen Aufnahmemenge über die Nahrung mehr als 75 Kapseln zuführen.
Resümee
Das Auftreten ranziger, oxidierter Fettsäuren in Omega 3 Ergänzungen ist keine Seltenheit. Das Zubringen eines Antioxidans wie Vitamin E erscheint unter diesem Aspekt nicht nur sinnvoll, sondern angesichts der als sicher geltenden Aufnahmemengen auch als ungefährlich.
Abschließend die zu diesem Beitrag passend die Produktanalyse zu Omega 3 von Peak Performance die nicht nur den Oxidationsgrad, sondern auch den Belastungsgrad mit Schwermetallen und sonstigen Verunreinigungen anzeigt.
Wenn man sich um etwas keine Sorgen machen sollte dann darüber, dass Vitamin E in Omega 3 Ergänzungen bei üblichem Gebrauch eine gefährliche Überversorgung herbeiführen könnte, die gesundheitliche Vorzüge von Omega 3 wieder zunichtemacht.
Sportliche Grüße
Holger Gugg
www.body-coaches.de
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