Bodybuilding & Muskelaufbau

Vitamin D – Direkter Einfluss auf Leistungsfähigkeit und Regeneration?

Liebe BLOG-Leserinnen und Leser, Liebe PEAK-Kundinnen und Kunden,

Vitamin Dvor einigen Jahren hat nach Vitamin D noch kein Hahn gekräht, weder im Gesundheitswesen noch im Sport. Heute ist Vitamin D in aller Munde, da man sich einiger wichtiger Gegebenheiten sowie der unglaublichen Bandbreite bewusst geworden ist, auf die Vitamin D in unserem Körper einen Einfluss hat.

Der heutige Artikel liefert das wichtigste Know-How zu Vitamin D. Der Artikel geht darauf ein, inwiefern man sich als Sportler Vorteile von einer regelmäßigen Supplementierung versprechen darf und versucht auch, die Frage zu beantworten, wie viel Vitamin D man zuführen sollte.

Viel Spaß!

Vitamin D – Die Basics

Offiziell zählt Vitamin D (auch genannt Cholecalciferol oder Colecalciferol) neben den Vitaminen E, K und A zu den fettlöslichen Vitaminen. Diese Einteilung ist erfolgt, obwohl es weder auf Fett als Transporter angewiesen ist, noch die für ein Vitamin notwendige und namensgebende Aminogruppe besitzt. Ursprünglich entdeckt wurde Vitamin D in Lebertran.

Fest steht, dass wir alle einen essentiellen  Bedarf an Vitamin D haben. Ohne die richtigen Maßnahmen kann eine Versorgung durch unseren Körper nicht gewährleistet werden. „Richtige Maßnahmen“ deshalb, weil Vitamin D nicht ausschließlich über die Ernährung aufgenommen wird (höchstens 5-10% der Versorgung findet hierüber statt), sondern hauptsächlich via Eigensynthese über die Haut produziert wird. Alles was es hierfür braucht, sind einerseits Cholesterin, die Mithilfe etlicher Enzyme und UV-B-Strahlung, die wir eigentlich in ausreichender Menge von der Sonne bekommen würden, wären da nicht sonnenarme Jahreszeiten, sonnenarme Arbeitsplätze und jede Menge Kleidung auf unserer Haut, die auch dann die Aufnahme unterbindet, wenn wir uns im Freien bewegen. Hiesige Längen- und Breitengrade sowie unser Lebensstil sorgen dafür, dass wir nicht auf die eigentlich benötigen 5 bis 20 Sonnenminuten pro Tag (ne nach Region, Jahreszeit, freigelegter Hautfläche und UVB-Strahlung) kommen und somit etliche von uns unter einer Unterversorgung bei Vitamin D leiden. Benedik et al zur Folge sind 88,1% der Weltbevölkerung von einem Mangel an Vitamin D betroffen.

Interessant

In Sommermonaten 15 Minuten in Badehose oder Bikini Sonne zu tanken produziert zwischen 10.000 und 20.000 IE Vitamin D

 

Alles aufgenommene oder gebildete Vitamin D wird im Körper zuerst in eine Speicherform, das sog. 25-Hydroxy-Vitamin D (25D) umgewandelt, um anschließend in der Leber oder größtenteils im Fettgewebe abgelagert zu werden. Wird gespeichertes 25D benötigt, gelangt es über die Leber in die Nieren, wo die endokrine Umwandlung in das aktive 1,25-Dihydroxy-Vitamin D (1,25D) (ein Hormon) stattfindet. Neben diesem Syntheseverlauf kann 1,25D zudem parakrin und autokrin gebildet werden, damit aber nur den spezifischen Bedarf bestimmter Zellen oder deren Umgebung decken. Ein Großteil des gebildeten 1,25Ds gelangt über den Blutkreislauf zu etlichen Geweben und Organen, die mit einem Rezeptor hierfür ausgestattet sind. Regelmäßig finden sich neue Gewebsarten, auf die Vitamin D als 1,25D einen unmittelbaren Effekt ausübt. Wang et al zur Folge regelt 1,25D die Expression von mindestens 900 Genvarianten.

Interessant

Health-Claim zur Folge trägt auch Pantothensäure zu einem normalen Vitamin-D-Stoffwechsel bei, möglicherweise über seine Rolle als Vorstufe von Coenzym A (CoA), welches für die Hormonsynthese benötigt wird. 

Fazit

Vitamin D zählt zwar zu den fettlöslichen Vitaminen, fungiert in unserem Körper aber als Hormon. Ein Mangel an Vitamin D ist weltweit keine Seltenheit.

 

Belegte Effekte von Vitamin D

Vitamin D übernimmt in unserem Körper eine Vielzahl an Funktion. Die Wissenschaft ist inzwischen soweit, dass bestimmte Effekte sogar ganz offiziell ausgewiesen und auch für Produktwerbung verwendet werden dürfen, da ein sog. Claim dafür besteht. So trägt Vitamin D beispielsweise zu einer normalen Aufnahme und Verwertung von Calcium und Phosphor bei, was besonders für den Knochenstoffwechsel von großer Bedeutung ist. Von Lappe et al weiß man um positive Effekte einer Supplementierung mit Calcium und Vitamin D auf das Frakturrisiko bei weiblichen Navi-Rekruten. Valimaki stellte 2004 Vitamin D als eindeutige Determinante für den Erhalt von Knochenmasse vor. Auch für eine normale Muskelfunktion wird Vitamin D benötigt, ebenso wie zum Erhalt gesunder Zähne und für ein funktionierendes Immunsystem. Vitamin D schaltet sich zudem in die Zellteilung ein.

Trotz bis dato fehlendem Claim und einer damit einhergehenden wissenschaftlichen Anerkennung der Wirkung, sprechen sich etliche Studien bei Vitamin D zudem für einen Einfluss auf belastungsinduzierte Entzündungen (von Smith et al nachgewiesen bei Läufern), Tumorsuppressorgene, neurologische Funktionen, den Glukosestoffwechsel sowie die kardiovaskuläre Gesundheit aus. Sukumar et al belegten 2015 einen Einfluss von 1,25D auf das Aufkommen von Osteocalcin an gesunden, übergewichtigen, älteren Damen. Osteocalcin ist bekannt für seinen Einfluss auf die Knochen, aber auch auf die Insulinsekretion und den Fettstoffwechsel.

Ebenso viele Meldungen zu Effekten von Vitamin D gibt es auch zu Auswirkungen eines Mangels wie beispielsweise Depressionen mit Selbstmordgedanken, eine Abnahme kognitiver Funktionen, einem erhöhten Krebsrisiko oder einem erhöhten Risiko auf Knochenerkrankungen sowie Frakturen bedingt durch eine Überproduktion an Parathormon. Auch das Muskelgewebe bleibt bei einem Mangel an Vitamin D nicht verschont. Einzelne Studien belegen Muskelkatabolie sowie eintretende Muskelschwäche aufgrund ausbleibender enzymatischer Anpassungen in Verbindung mit sportlicher Aktivität.

Fazit

Die tragende Rolle von Vitamin D für Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist unbestritten. Für einige der Effekte bestehen bereits Health Claims, was einer zweifelsfreien wissenschaftlichen Anerkennung gleich kommt. Andere Effekte wurden durch etliche Einzelstudien nachgewiesen, sind jedoch noch nicht anerkannt. Je mehr zu Vitamin D geforscht wird, desto mehr erhöht sich sowohl für Sportler als auch für unsportliche Otto-Normalverbraucher die Notwendigkeit, sich um eine Vollversorgung mit Vitamin D zu kümmern.

 

Vitamin D und Sportler

Vitamin D Mangel auch bei Sportlern keine Seltenheit

Farrokhyar und Kollegen untersuchten in deren Meta-Analyse aus 2015 insgesamt 23 Studien und stellten dabei fest, dass 56% aller involvierten Sportlerinnen und Sportler eine unzureichende Versorgung bei Vitamin D aufwiesen. Diese Tatsache unterstreicht die Bedeutung von Aufklärungsarbeit zum weitreichenden Einfluss von Vitamin D.

Maximale Sauerstoffaufnahme

Für einen direkten Einfluss von Vitamin D auf die Leistung des Herz-Kreislaufsystems spricht die Tatsache, dass sowohl Herz als auch Gefäße über eine entsprechende Rezeptorik verfügen. Mindestens drei Studien zeigen eine positive Korrelation zwischen dem Vitamin-D-Status und der VO2max bei unsportlichen Probanden. Während Koundourakis et al einen Zusammenhang auch bei Sportlern aufzeigen, stellen Fitzgerald und Kollegen 2014 bei Eishockeyspielern keinerlei signifikanten Effekt auf die psychische oder physische Performance ausgehend vom Vitamin-D-Status fest. Forney et al weisen in deren Arbeit zumindest bei trainierten Männern im College-Alter höhere VO2max-Werte und einen durchschnittlich niedrigeren BMI in Verbindung mit einem guten Vitamin-D-Status aus. 6000 IE Vitamin D täglich sorgten unter 8-wöchiger Extrembelastung bei 14 Elite-Ruderern ebenfalls für eine signifikante Erhöhung der VO2max. Die Forscher der besagten Studie geben zu Protokoll, dass Vitamin D den aeroben Stoffwechsel der Probanden deutlich  verbessern konnte. Wenngleich man sich nicht zu 100% sicher ist, gehen Sugimoto und Shiro davon aus, dass Vitamin D bestimmte Enzyme reguliert, die wiederum die Bindungsaffinität von Sauerstoff an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) positiv beeinflussen. So ließe sich ein direkter Einfluss von Vitamin D auf die aerobe Leistung erklären. Wissenschaftlich anerkannt sind diese Ergebnisse jedoch nicht.

Fazit

Auch wenn abschließende Belege bis dato fehlen, spricht etliches für positive Effekte einer Supplementierung von Vitamin D zur Verbesserung der aeroben Leistungsfähigkeit.

Regeneration

Studien wie die von Schönfeld und D Antona sehen einerseits Trainingsreize und Gewebsschäden als notwendige Signalgeber für Muskelaufbau, andererseits stellen sie auch die entscheidende Bedeutung des Faktors Regeneration und Muskelreparatur in den Vordergrund. Garcia et al sehen in Vitamin D (1,25D) eine Komponente, die an der Proliferation und Differenzierung von Zellen im Rahmen der Regeneration beteiligt ist. Sie belegen 2011 ebenfalls einen Einfluss von Vitamin D auf das Myostatinaufkommen. Myostatin ist uns allen als „Muskelaufbau-Bremse“ bekannt. Wäre Vitamin D tatsächlich in der Lage, Myostatin zu hemmen, wäre dieser Effekt ein klares Argument für eine mindestens ausreichende Versorgung mit Vitamin D oder darüber hinaus. Zumindest am Rattenmuskel zeigten Stratos et al, dass Vitamin D in der Lage ist, die Regeneration nach einer Verletzung des Muskelgewebes zu beschleunigen. Sie verabreichten den Versuchstieren allerdings sehr hohe Mengen von 100.000 IE und stellten auch nur bei derart hohen Dosierungen einen direkten Einfluss auf Apoptose (den programmierten Zelltod) sowie eine Erhöhung von Zellmatrixproteinen fest, die sich direkt in Regeneration einbinden. Positiv anzumerken ist, dass Barker et al 2013 eine Abschwächung entzündlicher Biomarker nach einem Krafttrainingsprotokoll von 10 Sätzen zu je 10 isometrischen Wiederholungen am Menschen auch schon mit weit niedrigeren Dosierungen von täglich 4000 IE über 35 Tage feststellten. Die Vitamin-D-Gruppe verzeichnete zudem einen geringeren Leistungsabfall nach abgeschlossenem Training. Dies zumindest über die folgenden 48 Stunden nach der Belastung.

Fazit

Für eine eindeutige Aussage zu direkt regenerationsfördernden Effekten einer Verabreichung von Vitamin D bedarf es weiterer Studien am Menschen mit verträglichen Dosierungen. Erste Hinweise deuten auf signifikante Effekte in diese Richtung hin, wenngleich die wissenschaftliche Anerkennung fehlt.

 

Muskulatur und Kraftleistungen

Dass Vitamin D einen direkten Einfluss auf die menschliche Skelettmuskulatur hat, beweist mitunter das belegte Aufkommen von Vitamin-D-Rezeptoren. 2015 berichten Tomlinson und Kollegen in deren Meta-Analyse mit Verabreichung von Vitamin D über steigende Kraftwerte im Unter- und Oberkörper an gesunden Probanden. Ein Ergebnis, welches Beaudart et al und Stocktion et al mit deren Untersuchungen stützen, zumindest an untrainierten Probanden. Für Sportler ergeben sich Hurst und Kollegen zur Folge gemischte Ergebnisse, die mitunter darauf zurückzuführen sind, dass nach wie vor Uneinigkeit hinsichtlich der Bestimmung ausreichender Serumkonzentrationen für Sportler besteht (wir kommen später noch ausführlicher darauf zurück). Ogan und Pritchett belegen 2013 einen Einfluss von Vitamin D auf Kraftleistungen von Muskelgewebe und sehen als Auslöser hierfür eine Sensibilisierung von Calciumkanälen bzw. eine Erhöhung der Ca++-Konzentration im Sakroplasma, die für eine Brückenbildung zwischen Myosin und Aktin innerhalb unser Muskelfaser sorgt. Dieser Vorgang ist für eine Muskelkontraktion unabdingbar. Interessant sind auch die Ergebnisse von Sato et al, Todd et al und Cegila et al, die von einer Vergrößerung und Mehrung von Typ-II-Fasern berichten, hier allerdings vorerst nur bei älteren Menschen über 65 Jahren. Sportlerspezifisch zeigen Close et al mit der Aufnahme von 5000 IE pro Tag über 8 Wochen an Berufsfußballspielern deutlich verbesserte Werte bei Sprintzeiten und der Sprungkraft. Gegen grundsätzliche Effekte spricht das Ergebnis der Studie von Close et al, in der es mit der Verabreichung von 20.000 IE oder sogar 40.000 IE Vitamin D über je sechs Wochen zu keiner Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit kam.

Fazit

Derzeit liegt die Vermutung nahe, dass sich eine Supplementierung von Vitamin D dann auch auf die Kraftleistungen auswirken wird, wenn ein signifikanter Mangel besteht. Auch hier bedarf es jedoch weiterer Untersuchungen, um eine zweifelsfreie Wirkung attestieren zu können.

 

Testosteron

Ein Mangel an Testosteron stellt den Worst-Case eines jeden Sportlers und jeder Sportlerin dar. Mauras et al belegen an jungen Männern in diesem Zusammenhang eine verringerte Proteinsynthese, reduzierte Kraftwerte und eine verringerte Beta-Oxidation. Dies verbunden mit einer Neigung zum Aufbau größerer Fettdepots. Wenn man sich dieser Auswirkungen bewusst ist, gewinnt die Tatsache an Bedeutung, dass auch der Vitamin-D-Status direkt mit dem Androgenspiegel korreliert, so das Ergebnis einer Querschnittsstudie mit 2299 älteren Probanden. Einen direkten Effekt zeigen auch Pilz et al 2011 an 54 gesunden Probanden. 3332 IE Vitamin D pro Tag führten hier nicht nur zu einem Anstieg von 25D, sondern auch von Serum-Testosteron-Gesamt sowie freiem Testosteron. Forscher vermuten als Ursache hierfür einmal einen Anti-Aromatase-Effekt, also eine verringerte Umwandlung von Testosteron zu Östrogen ausgehend von Vitamin D, zum anderen zeigen Tierstudien eine verbesserte Bindungsaffinität von Androgenrezeptoren dank Vitamin D, was die Rate verstärken würde, Testosteron zu bilden.

Fazit

Auch wenn Belege noch nicht für einen Claim ausreichen und die wissenschaftliche Anerkennung somit ausbleibt, deutet dennoch etliches auf eine direkte Beeinflussung von Vitamin D auf das Testosteronaufkommen und damit indirekt auf testosteronbedingte Hypertrophie- sowie Kraftleistungseffekte hin.

 

Welche Dosierung für Sportler

Aus den bisherigen Ausführungen geht hervor, dass man als Sportler einen Mangel an Vitamin D tunlichst vermeiden sollte. Die große Frage, die sich stellt, ist, ab wann denn nun nach aktueller Forschung ein Mangel besteht und wann nicht.

 

Welche Blutkonzentration sollte gegeben sein?

Zu dieser Frage finden sich leider sehr unterschiedliche Empfehlungen. Das Institute of Medicine (IOM) empfiehlt für den Erhalt eines Vitamin D Status von über 50 nmol/l eine Aufnahme von 400-800 IE pro Tag für Kinder und Erwachsene. Die Endocrine Society empfiehlt für Erwachsene eine Aufnahme von 1500 bis 2000 IE, um einen Vitamin D Status von 75 nmol/l aufrechtzuerhalten. Mit 75nmol/l entspricht diese Vorgabe in etwa dem, was bereits 2004 als Mindestempfehlung aus einer Studie von Vieth hervorgeht, nämlich 70 nmol/l. In Studien wie der von Bischoff-Ferrari et al werden Konzentrationen von 90 bis 120 nmol/l als optimal angesehen. Als echter Mangel (Hypovitaminose) gelten Konzentrationen von weniger als 30nmol/l (Pramyothin et al) oder aber von weniger als 50nmol/l (Holick et al).

Ogan und Pritchett zur Folge sollten Athleten für den Erhalt eines 25D-Spiegels über 40 ng / ml (= 100nmol/l) sorgen, damit Knochenstoffwechsel, Elektrolytstoffwechsel, die Proteinsynthese, die Genexpression und die Immunfunktion reibungslos funktionieren. Heaney zur Folge muss die Versorgung für optimale Funktion der Skelettmuskeln und die Vermeidung von Ermüdungsbrüchen bei über 100nmol/l liegen, wobei Hinweise zu positiven Effekten ausgehend von einer Blutkonzentration über 100nmol/l bis dato ansonsten fehlen.

Die Mehrheit an Studien für Sportler spricht sich für einen Vitamin-D-Status in Höhe von 100nmol/l aus.

 

Wie hoch sollte man supplementieren?

Eine genaue Aussage, wie hoch eine Supplementierung von Vitamin D nun für Sportler ausfallen sollte, gibt es nicht. Selbst für unsportliche Otto-Normalverbraucher, in jedem Fall aber für Sportler, häufen sich die Erkenntnisse darüber, dass eine Aufnahme von 600 bis 800 IE nicht ausreicht, um eine gute Versorgung zu gewährleisten. Für Wintermonate wird dieser Wert sogar auf 2000 IE pro Tag erhöht. Mehre Hinweise deuten darauf hin, dass für die Knochengesundheit Dosierungen von 2000 bis 5000 IE notwendig sind. Von Valtueña, Villacis und Constantini et al erfährt man, dass besonders in den Monaten Oktober bis April selbst ein Vitamin-D-Status von 75 bis 80 nmol/l aufgrund mangelnder Sonneneinstrahlung in sonnenarmen Gebieten (zu denen hier auch Deutschland zählt) eine Supplementierung absolut notwendig erscheint. Letztlich lässt sich als gute Empfehlung eine Aufnahme von täglich 3000 IE für Sportler angeben. Im Optimalfall bestimmen diese regelmäßig deren 25-D-Status, um zu erfahren, ob die anzustrebende Blutkonzentration von mindestens 100nmol/l damit im Einzelfall erreicht werden kann.

Als grober Richtwert für die Supplementierung von Vitamin D bei Sportlern lässt sich eine Menge von 3000 IE pro Tag ausgeben. Regelmäßige Kontrollen des individuellen Vitamin-D-Status sind zu empfehlen.

Welches Vitamin D ist besser?

Wichtig für jeden, der Vitamin D über die Nahrung und nicht ausschließlich über die Sonne aufnimmt, ist der bestehende und signifikante Unterschied zwischen den Darreichungsformen. Wir nehmen Vitamin D entweder als Vitamin D2 (Ergocalciferol) aus pflanzlichen und Vitamin D3 (Cholecalciferol) aus tierischen Quellen auf. Studien belegen, dass die höhere Bioverfügbarkeit eindeutig von tierischen Quellen zu erwarten ist. Pflanzliches Vitamin D2 wird zudem wesentlich schneller renal deaktiviert als tierisches Vitamin D3. Aus einer Studie von Logan weiß man um einen deutlich schlechteren Erhalt des Vitamin D Status über die Wintermonate ausgehend von einer Supplementierung mit Vitamin D2 im Vergleich zum Versuch, der mit der gleichen Menge an Vitamin D3 durchgeführt wurde.

Vitamin D3 aus tierischen Quellen gilt als die deutlich potentere Art und Weise, sich mit Vitamin D zu versorgen und sollte daher bevorzugt werden.

 

Gibt es ein „zu viel“?

Hinsichtlich maximaler Zufuhrempfehlungen herrscht Uneinigkeit. Während Wolpowitz et al 4000 IE als obere Tagesgrenze angeben, liegt die Obergrenze für Sportler Ogan und Pritchett zur Folge bei 10.000 IE pro Tag. Heaney, Cannell und Hollis gehen davon aus, dass mit  Dosierungen von 10.000 IE und mehr über eine längere Dauer Hyperkalziämie eintreten kann, die eine Gefäßverkalkung fördert. Ab wann Vitamin D letztlich wirklich toxisch wirkt, ist unklar. Selbst unabsichtlich verabreichte Dosierungen von 2.000.000 IE an zwei älteren Probanden hatten  bis auf gestiegene Kalziumwerte keine weiteren drastischen Auswirkungen. Cannell zur Folge gilt erst ein Vitamin-D-Status ab 200nmol/l als bedenklich. Hierfür wären Mengen von 40.000 IE und mehr pro Tag nötig.

Eine harte Obergrenze hinsichtlich der Aufnahme von Vitamin D lässt sich nicht definieren.

 

Vitamin K die übersehene Größe

Kommen wir abschließend noch zu durchaus wichtigen und entscheidenden Komponente im Umgang mit Vitamin D und dem Thema Knochengesundheit. Neben Calcium und Vitamin D greift auch Vitamin K in die Regulierung des Knochenstoffwechsels ein. Es fungiert als Co-Faktor zur Bildung von Osteocalcin, einem Protein, dem man eine Beteiligung an der Knochenmineralisierung unterstellt. Ähnlich wie für Vitamin D und Calcium gibt es auch für Vitamin K Studien wie die von Feskanich, bei der eine moderate Versorgung mit Vitamin K im Vergleich zur Aufnahme nur geringer Mengen weit weniger Knochenbrüche zur Folge hatte. Eindrucksvoll konnte gezeigt werden, dass Probandengruppen mit hoher Aufnahme bei Vitamin D ein erhöhtes Osteoporoserisiko aufwiesen, wenn gleichzeitig ein Vitamin K Mangel vorlag. Diese Feststellung zeigt, dass man sich neben ausreichend Vitamin D zudem um eine Vollversorgung bei Vitamin K kümmern muss. Auch die EFSA bestätigt im Übrigen den positiven Einfluss von Vitamin K auf den Knochenstoffwechsel, weshalb hierfür ein Claim besteht.

Von Vitamin K ist wichtig zu wissen, dass es bei nicht fortwährender Aufnahme schnell verarmt. Auch hier muss man zwei Isoformen unterscheiden, das Vitamin K1 und das Vitamin K2. Vitamin K1 findet sich vor allem in grünem Gemüse, Früchten, einigen Pflanzenölen oder Bohnen, während sich Vitamin K2 vor allem in Fisch, Innereien, Fleisch oder Milchprodukten findet. Auch bei Vitamin K weisen tierische Quellen (Vitamin K2) eine deutliche bessere Bioverfügbarkeit auf als das pflanzliche Pendant. Versorgen sollte man sich dennoch mit beiden Isoformen, da diese unterschiedlichen Funktionen erfüllen und anscheinend auch gemeinsam für die Optimierung der Knochengesundheit verantwortlich sind. Wer hohe Mengen Vitamin D einnimmt, der sollte vor allem mit einer ausreichenden Aufnahme von Vitamin K2 gegen Überdosierungserscheinungen ankämpfen.

Leider ist es auch bei Vitamin K nicht möglich, eine genaue Einnahmeempfehlung zu geben. Die Spanne reicht von 50 bis 1000mcg pro Tag. Als grober Richtwert lässt sich eine Aufnahmemenge von 1,5mg pro Kilogramm Körpergewicht angeben, der hier aber für Otto-Normalverbraucher gilt. Sportler scheinen mit täglich 200mcg ausreichend versorgt zu sein, bis zu 1000mcg gelten als sicher und möglicherweise vorteilhaft für die sportliche Leistungserbringung.

Interessant

An Sportlerinnen hat man die Einnahme von sogar 10.000mcg Vitamin K1 getestet, mit dem Ergebnis, dass eine verbesserte Knochenbildung und weniger Knochenschwund auftrat. Wissenschaftlich anerkannt ist diese Wirkung jedoch nicht.

Fazit

Vitamin K ist das dritte wichtige Bindeglied in Sachen Knochenstoffwechsel, dessen Versorgung ebenso gewährleistet sein muss, wie die von Calcium und Vitamin D.

 

Resümee

Vitamin D überrascht durch einen übergreifenden Einfluss auf etliche Vorgänge und Gewebsarten unseres Körpers. In der Regel wird es oftmals nur in Zusammenhang mit der Knochengesundheit erwähnt. Wir wissen jetzt, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Schon jetzt gelten etliche Wirkungen von Vitamin D als fest belegte Tatsachen. Mit den Monaten werden weitere Claims folgen, aber auch ohne Claim deuten etliche Studienergebnisse auf Vorteile einer direkten Verabreichung in Verbindung mit sportlicher Aktivität hin, sei es zur Aufrechterhaltung eines anabolen Hormonmilieus, der Ausbildung hoher Kraftleistungen, einer guten aeroben Leistungsfähigkeit oder aber einer schnellen Regeneration. Zweifelsohne ist Vitamin D eine der interessantesten Substanzen überhaupt! Kein Sportler sollte die Gefahr einer Mangelversorgung auf die leichte Schulter nehmen und sich regelmäßig diesbezüglich testen lassen!

Sportlicher Gruß

Holger Gugg

www.body-coaches.de

 

Bildquelle:

© DOC RABE Media / Fotolia.com

Quellen

Basics

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11991957

http://www.nutri-facts.org/eng/vitamins/vitamin-b5-pantothenic-acid/at-a-glance/

https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1218

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22536757

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16002434

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23410885

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4092358/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11352397

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2991224

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6251551

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15544953

 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15858480

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16443061

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11197362

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18525006

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19543765

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2161436

 

Bioverfügbarkeit

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22552031

https://www.nejm.org/doi/pdf/10.1056/NEJMra070553

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17023693

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23168298

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12166534

 

Effekte

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3781897/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19662683

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15501836

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20816120

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25576857

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24041337

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18433305

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14715830

https://www.mdpi.com/2072-6643/5/1/111

 

Mangel

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25240206

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25353666

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3995037/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17138809

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19794127

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16566961

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18550652

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25346170

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10931400

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24529992

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23760056

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16088114

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10821877

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11991436

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9609810

 

Sportler

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25277808

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25156880

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20924748

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25033068

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20924748

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25137505

 

Maximale Sauerstoffaufnahme

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20816120

http://article.sciencepublishinggroup.com/pdf/10.11648.j.cmr.20130204.16.pdf

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19861594

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21349488

https://journals.lww.com/nscajscr/Abstract/2014/11000/Vitamin_D_Status_and_V_Combining_Dot_Above_O2peak.23.aspx

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23897020

https://suppversity.blogspot.de/2015/02/6000iuday-of-vitamin-d3-could-trigger.html

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22687469

 

Regeneration

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16339176

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20847704

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22344059

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22982629

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21673099

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23260772

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23374506

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24313936

 

Kraft

https://www.mdpi.com/2072-6643/5/6/1856

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25477138

http://vmrz0100.vm.ruhr-uni-bochum.de/spomedial/content/e866/e2442/e4687/e4692/e4775/e4804/index_ger.html

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16088114

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25252613

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24108316

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23083379

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23410885

 

Testosteron

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9626114

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20050857

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21154195

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10746634

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9626114

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20172873

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22414629

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20172873

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21778755

 

Welche Dosierung

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18525006

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK56070/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21796828

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21646368

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15225842

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16825677

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22274617

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21646368

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16443061

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23760056

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22274617

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21976747

https://link.springer.com/article/10.1007/s001980050058#page-1

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21832900

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15776217

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25137271

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24982708

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20818195

 

Höchstmengen, Toxizität

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18525006

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18377099

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25269374

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19601865

 

Vitamin K

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21155624

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22516722

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9925126

https://www.efsa.europa.eu/fr/efsajournal/pub/1228

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24956598

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4042573/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9839845

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16815498

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15309455

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17598002